Die polnische Armee in Frankreich entstand am 4. Juni 1917 nach Unterzeichnung eines Erlasses durch den französischen Präsidenten Raymond Poincaré. Kurz danach wird das erste Militärlager in Sillé-le-Guillaume im Departement Sarthe für Freiwillige gegründet. Fast 20.000 amerikanische und 200 kanadische Polen melden sich dort und an anderen Einrichtungen. Es gibt auch Freiwillige aus Brasilien, England und Holland. Der Verband erhält weitere Verstärkung von polnischen Soldaten, die zuvor in der französischen, russischen, deutschen oder österreichisch-ungarischen Armee gekämpft haben und die nun in großer Zahl in die neue Armee strömen. Seit September 1918 steht die polnische Armee unter der Aufsicht des Polnischen Nationalkomitees in Frankreich. In dieser Armee dienen mehr als 200 Offiziere und fast 11.000 Soldaten. Die hellblauen Uniformen der Infanterie geben der „Blauen Armee“ ihren Namen. Am 4.Oktober 1918 tritt General Józef Haller an ihre Spitze, und entsprechend wird sie auch Haller-Armee genannt.
Am 11. November 1918 erlangt der polnische Staat seine Unabhängigkeit zurück. Auf Bitten von Marschall Józef Piłsudski und mit dem Einverständnis des französischen Oberbefehlshabers Marschall Foch wird die Blaue Armee ab April 1919 nach Warschau verlegt. Zu dieser Zeit zählt sie 68.000 Soldaten. Viele französische Offiziere bleiben bis Ende 1920, um zusammen mit den Polen gegen die Bolschewiki zu kämpfen. Viele in Frankreich rekrutierte Soldaten werden Polen auch 1939 verteidigen. Einige von ihnen, wie Brunon Błędzki (1899–1940), Bronisław Górski (1900–1940) oder Wilhelm Hörl (1893–1940), werden 1940 von den Sowjets auf Befehl Stalins in Katyn ermordet. Einige landen 1944 in der Normandie, um Frankreich zu befreien.
Die Ausstellung wurde vom Verein Kultura Polska in Le Mans, Frankreich konzipiert und vorbereitet. Präsentation in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Düsseldorf und dem Institut français Düsseldorf.