11.12.2021 - 31.12.2021
Kunst, Online-Film
Begegnung mit polnischer Kunst: Pastelle von Stanisław Wyspiański mit Anetta Küchler-Mocny
Das Polnische Institut Düsseldorf lädt zum ersten Teil einer neuen Online-Filmreihe ein: „Begegnung mit polnischer Kunst“.
Das Polnische Institut Düsseldorf lädt zum ersten Teil einer neuen Online-Filmreihe ein: „Begegnung mit polnischer Kunst“. In der ersten Folge „Pastelle von Stanisław Wyspiański“ stellt Anetta Küchler-Mocny, eine in Deutschland arbeitende polnische Künstlerin, die Person und das Werk des großen polnischen Künstlers Stanisław Wyspiański vor und präsentiert an seinem Beispiel die auf der Pastellmalerei basierende Maltechnik.
Mit besonderem Dank an:
Muzeum Narodowe w Krakowie/ Nationalmuseum Krakau
Muzeum Narodowe we Wrocławiu/ Nationalmuseum Breslau
Fundacja Dom Stanisława Wyspiańskiego Szafirowa Pracownia/ Stiftung Stanislaw-Wyspianski-Haus
Stanisław Wyspiański (1869 – 1907) Dramatiker, Dichter, Theaterregisseur, Begründer des modernen polnischen Theaters und einer der herausragendsten polnischen Künstlern von Renaissance-Format. Er war Mitglied der Kunst-Bewegung „Junges Polen“/ „Młoda Polska“.
Als Dramatiker verfasste Stanisław Wyspiański mehrere Theaterstücke, in denen er Themen aus Mythologie und Sagen, aber auch aus der polnischen Geschichte verarbeitete. Zu seinen bekanntesten Dramen gehören u.a. „Wesele“ (Die Hochzeit), „Warszawianka”(„Warschauerin-Kampflied der Aufständischen“), „Noc listopadowa”(„Novembernacht”). Die Werke Wyspiańskis sind heute in vielen polnischen Museen zu finden.
Sein malerisches Talent kommt am besten in der Polychromie und der Glasmalerei zum Ausdruck, wo sich ausdrucksstarke und dramatische Figurenkompositionen mit harmonischen Blumendekorationen in kühner Stilisierung verbinden. Seine Gemälde wurden hauptsächlich in Pastelltechnik ausgeführt (Porträts, Landschaften, Blumen), wobei der Symbolismus und die Jugendstilstilisierung dominieren. Das grundlegende Ausdrucksmittel war eine Linie, die sich entlang der Kontur der abgebildeten Objekte schlängelte und mit einem flachen Farbfleck markiert war. In den polychromen Entwürfen und Glasmalereien war das Motiv der Flammen und der kalligraphisch bearbeiteten Vegetation charakteristisch. Er malte zahlreiche Porträts von prominenten Zeitgenossen, Selbstporträts, Porträts von Kindern, Mädchen und Frauen. Wyspiański fertigte auch Buchgrafiken an und war Autor von Innenraum- und Möbelentwürfen. Unter Bezugnahme auf die alte polnische Kunst und Volkskunst strebte er danach, die Grundlagen eines nationalen Stils zu schaffen, der die bildende Kunst und das Kunsthandwerk umfasst.
Anetta Küchler-Mocny gehört zu den bedeutenden im Ausland wirkenden polnischen Malerinnen. In ihrer Arbeit greift sie nach den Wurzeln humanistischer Sensibilität, die tief in der polnischen und europäischen Tradition verankert sind. Auf sokratische Art und Weise werfen ihre Bilder wichtige Fragen auf und zwingen uns, selbst nach Antworten zu suchen. Ähnlich steht die Künstlerin den wichtigen Problemen und Ereignissen ihrer Heimat Polen gegenüber, wie dem Katyn-Massaker 1940, der Smolensk-Tragödie 2010 oder der Figur des polnischen Papstes, des Heiligen Johannes Paul II. Die Zyklen: „Grenzknoten“, „Verblassen“, „Verdecktes Paradies“, „Unter vier Augen“, „die, das, der. Versetzt“ und die für das Werk von Anetta Küchler-Mocny so wichtige Serie „Portraits“ präsentieren eine Künstlerin, die ihren eigenen, einzigartigen, erkennbaren und innovativen Stil entwickelt hat.
Das malerische Werk von Anetta Küchler-Mocny wird von den Kunstexperten hoch eingeschätzt. Sie greift nach einem sehr schwierigen Thema, das mittels der in der polnischen Tradition tief verwurzelten künstlerischen Metaphorik ausgedrückt wird. Dabei scheut sie nicht, dem Strom der politischen Korrektheit entgegenzutreten, der die Gedankenfreiheit einschränkt.
Anetta Küchler-Mocny wurde 1970 in Bydgoszcz (Polen) geboren. Seit 1995 lebt sie und arbeitet in Deutschland, wo sie von 1998-2005 das Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Ludmilla von Arseniew, Prof. Mechthild Fritsch und Prof. Michael van Ofen absolvierte. Sie arbeitet in Berlin als freischaffende Künstlerin und ist als Dozentin in den Bereichen Kunst und Förderung der deutsch-polnischen Begegnungen durch Kultur tätig. In ihrer künstlerischen Arbeit widmet sie sich der Malerei, wobei der Mensch im Mittelpunkt ihres Schaffens steht. Sie stellte u.a. in Gdańsk, Berlin, Bochum, Münster, Prag, Gent, Budapest und Santiago de Chile aus.
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