In Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf und Koch Media. Bitte reservieren Sie Ihre Karten. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Ukraine wird gebeten.
26.04.2022, 20.00 Uhr, Kino Metropol Düsseldorf: Mr. Jones – Red Secrets – 2019 | Düsseldorfer Filmkunstkinos
Wenn Putin in seinem Ukraine-Krieg immer wieder die Geschichte bemüht und auffallend oft Stalin zitiert, dann sollte man sich vielleicht den Genozid klar machen, den Stalin Anfang der 30er Jahre an über 5 Millionen Ukrainern verübt hat. In der Ukraine ist er als Holodomor in die Geschichte eingegangen und die polnische Regisseurin Agnieszka Holland hat ihn mit diesem Film dem Vergessen entrissen.
Agnieszka Holland hat die spannende Geschichtsstunde mit Hollywoodstars in den Hauptrollen besetzt. So spielt James Norton den walisischen Journalisten Gareth Jones, der 1933 nach Moskau reist, um sich in der Ukraine Stalins Landwirtschaftsreform und die Kolchosen anzuschauen. Hier stößt er zunächst auf einen mächtigen Kontrahenten, den Stalin-Freund und Pulitzer-Preisträger Walter Duranty (Peter Sarsgaard), der nichts von einer Misswirtschaft wissen will und Fake-News im Sinne Stalins im Westen verbreitet. Mit einem Trick gelingt es Jones, das Einreiseverbot in die Ukraine zu umgehen, und so macht er sich mit dem Zug auf nach Charkow. Zu Fuß durchstreift er das Land und erlebt die Schrecken einer landesweiten Hungersnot. Überall liegen Leichen im Schnee, ganze Dörfer sind zu Geisterorten geworden, in denen kein Leben mehr zu finden ist. Jones muss seine Erkenntnisse hüten und entgeht selber nur knapp dem Hungertod. Überall trifft er auf Geheimdienstler, die bemüht sind, keinerlei Nachrichten über die Katastrophe an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Denn Not und Verderben sind Folge von Stalins Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, einer Entscheidung, die einem Massenmord gleichkommt. Doch als Jones zu Hause davon berichtet, steht sein Wort gegen das des mächtigen Pulitzerpreisträgers, dem man mehr Glauben schenkt. Lediglich George Orwell nimmt die Berichte seines Freundes ernst und als Grundlage für seinen Roman “Aufstand der Tiere”.