Begegnung mit polnischer Kunst. Acrylfarben. Leon Tarasewicz. Mit Anetta Küchler-Mocny
Begegnung mit polnischer Kunst. Acrylfarben. Leon Tarasewicz. Mit Anetta Küchler-Mocny
Das Polnische Institut Düsseldorf lädt zum dritten Teil der Online-Filmreihe „Begegnung mit polnischer Kunst“ ein. In der dritten Folge „Leon Tarasewicz Acrylmalerei“ präsentiert Anetta Küchler-Mocny, eine in Deutschland arbeitende polnische Künstlerin, die Acrylfarben-Malereitechnik am Beispiel von Leon Tarasewicz.
Leon Tarasewicz (geboren am 14. März 1957 in Waliły) ist ein polnischer Maler belarusischer Herkunft, Hochschullehrer, Professor an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Leon Tarasewicz ist einer der faszinierendsten zeitgenössischen Maler.
Absolvent des Gymnasiums für Bildende Künste in Supraśl und anschließend der Fakultät für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau im Atelier von Tadeusz Dominik (Diplom 1984). Seit 1996 leitet er ein Gastatelier für Malerei und arbeitet als Hochschullehrer an der gleichen Akademie. Seit 2011 ist er dort Professor.
Er arbeitet mit der Galerie Foksal in Warschau, der Galerie Ego in Poznań und der Galerie Biała in Lublin zusammen. Im Jahr 2008 wurde er zum Botschafter des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs ernannt.
Leon Tarasewicz wurde mit dem „Polityka“-Pass (2000), dem Jan-Cybis-Preis (2000) und dem Preis der Zofia-und-Jerzy-Nowosielski-Stiftung ausgezeichnet. Im Jahr 2005 wurde er vom Kulturminister mit der Silbermedaille Gloria Artis für Verdienste um die Kultur ausgezeichnet. Für das Jahr 2006 erhielt er den Großen Preis der Kulturstiftung für die „konsequente Infragestellung sowohl des traditionellen Verständnisses von Malerei als auch aller Konventionen des Kunstverständnisses“. Im Jahr 2011 erhielt er den Orden Polonia Restituta.
Leon Tarasewicz betont seine belarusischen Wurzeln und fördert die Kultur dieser Minderheit in Polen. Sein Geburtsort – Waliły – ist ein ständiger Bezugspunkt für Tarasewicz. Er ist emotional mit dem verbunden, was den Charakter seiner Heimat ausmacht – der Natur. Er betrachtet sie in aller Bescheidenheit, indem er entweder Rhythmen oder Farbkombinationen aufzeichnet. So sagt er über die letztgenannte Erfahrung, die für seine Kunst seit vielen Jahren von zentraler Bedeutung ist:
[…] Ich beobachte oft ungewöhnliche Farbkombinationen in der Natur. […] Ich möchte zum Beispiel Grün und Blau so gegenüberstellen, dass es irgendwann fast leuchtend wird. […] Manchmal ist es möglich, einen solchen leuchtenden Zusammenprall von Farben zu erreichen, indem man den Naturalismus eines beobachteten Phänomens aufbricht – und damit transformiert. […] Aber wie man das macht, weiß ich noch nicht.
Der Kunstler ist ein Bewunderer der Vögel. Er züchtet unter anderem Zierhühner (er ist auch Mitautor eines Buches über sie), Tauben und Fasanen.
https://culture.pl/en/artist/leon-tarasewicz
Anetta Küchler-Mocny gehört zu den bedeutenden im Ausland wirkenden polnischen Malerinnen. In ihrer Arbeit greift sie nach den Wurzeln humanistischer Sensibilität, die tief in der polnischen und europäischen Tradition verankert sind. Auf sokratische Art und Weise werfen ihre Bilder wichtige Fragen auf und zwingen uns, selbst nach Antworten zu suchen. Ähnlich steht die Künstlerin den wichtigen Problemen und Ereignissen ihrer Heimat Polen gegenüber, wie dem Katyn-Massaker 1940, der Smolensk-Tragödie 2010 oder der Figur des polnischen Papstes, des Heiligen Johannes Paul II. Die Zyklen: „Grenzknoten“, „Verblassen“, „Verdecktes Paradies“, „Unter vier Augen“, „die, das, der. Versetzt“ und die für das Werk von Anetta Küchler-Mocny so wichtige Serie „Portraits“ präsentieren eine Künstlerin, die ihren eigenen, einzigartigen, erkennbaren und innovativen Stil entwickelt hat. Das malerische Werk von Anetta Küchler-Mocny wird von den Kunstexperten hoch eingeschätzt. Sie greift nach einem sehr schwierigen Thema, das mittels der in der polnischen Tradition tief verwurzelten künstlerischen Metaphorik ausgedrückt wird. Dabei scheut sie nicht, dem Strom der politischen Korrektheit entgegenzutreten, der die Gedankenfreiheit einschränkt. Anetta Küchler-Mocny wurde 1970 in Bydgoszcz (Polen) geboren. Seit 1995 lebt sie und arbeitet in Deutschland, wo sie von 1998-2005 das Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Ludmilla von Arseniew, Prof. Mechthild Fritsch und Prof. Michael van Ofen absolvierte. Sie arbeitet in Berlin als freischaffende Künstlerin und ist als Dozentin in den Bereichen Kunst und Förderung der deutsch-polnischen Begegnungen durch Kultur tätig. In ihrer künstlerischen Arbeit widmet sie sich der Malerei, wobei der Mensch im Mittelpunkt ihres Schaffens steht. Sie stellte u.a. in Gdańsk, Berlin, Bochum, Münster, Prag, Gent, Budapest und Santiago de Chile aus.
Im Film und in der Ausstellung „Vertreibung“ werden Ikonen aus der Sammlung des Ikonenmuseums in Supraśl, einer Filiale des Podlaskie-Museums in Białystok, Institution für Kultur der Woiwodschaft Podlachien, die vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe mitverwaltet wird, gezeigt.