Krzysztof Siwczyk: “Auf nächtlicher Reise”
Bei den Düsseldorfer Literaturtagen findet am 31. Mai eine Lesung und Gespräch mit dem polnischen Lyriker Krzysztof Siwczyk statt.
Moderation: Bernhard Hartmann, Übersetzer
Lesung auf Deutsch Andreas Grothgar, Schauspieler
Mittwoch, 31.05.2023 um 19 Uhr, Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, 40210 Düsseldorf
https://buecherbummel-literaturtage.de/veranstaltung/krzysztof-siwczyk-auf-naechtlicher-reise/
„Ich habe relativ früh debütiert, Mitte der neunziger Jahre. Das war eine goldene Zeit für die polnische Literatur und die polnische Lyrik. Nach dem Umbruch von Jahres 1989 und dem Ende des Kommunismus musste und wollte die Literatur keine allgemeinen Wahrheiten oder politisch korrekten Standpunkte mehr vertreten. Wir haben uns an der Freiheit berauscht. In der Lyrik hielt sich die Überzeugung von den ›Pflichten‹ des polnischen Dichters, der vor allem im Namen der von der Politik gequälten Nation zu sprechen habe. Als junger Mensch hing mir dieses Denken zum Hals heraus. In den Neunzigern erschien bei uns viel amerikanische Lyrik in Übersetzung. Aus diesen Lektüren habe ich mit vollen Händen geschöpft. Für mich war es wie Punkrock, eine Gegenkultur, die Identifikationsmöglichkeiten bot. Und Gedichte zu schreiben wurde für mich zu einem existenziellen Bedürfnis.“
Krzysztof Siwczyk (geb. 1977) Dichter, Essayist, Prosaist, lebt und arbeitet in Gliwice in Oberschlesien. In seinen Texten betrachtet er kritisch die Gesellschaft, die Politik, aber auch die moderne Literatur aus ungewohnt scharfsinniger Perspektive, was seine Leser sehr zu schätzen wissen. Als Mitveranstalter gestaltet er seit Jahren des bekannte internationale Miłosz-Lyrikfestivals, das alljährlich in Krakau stattfindet. Für sein lyrisches Schafen wurde Siwczyk in Polen mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kościelski Preis und 2022 mit dem Breslauer Silesius Preis. Seine Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt, auf Deutsch sind zuletzt zwei Gedichtbände veröffentlicht: “Auf nächtlicher Reise”, übersetzt von Artur Becker und „Offener Brief“, übersetzt von Bernhard Hartmann.
Kooperation: Gerhart-Hauptmann-Haus