Das neue polnische Kino
Polnischer Film on Tour präsentiert zum elften Mal eine Auswahl der erfolgreichen polnischen Filme, die auf internationalen Festivals sowie beim Publikum in Polen große Anerkennung gefunden haben. Polnischer Film on Tour ist eine Veranstaltung des Polnischen Instituts Düsseldorf in der Kooperation mit den Düsseldorfer Filmkunstkinos.
Weitere Infos:
www.instytutpolski.pl/duesseldorf
ORT UND TERMINE
Kino Bambi, Klosterstr. 78, 40211 Düsseldorf, T.: 0211 353635
Dienstag, 7.11.2023, 19:00 Uhr: IO / EO, Regie: Jerzy Skolimowski
Dienstag, 14.11.2023, 19:00 Uhr: Chleb i sól / Brot und Salz, Regie: Damian Kocur
Dienstag, 21.11.2023, 19:00 Uhr: Filip, Regie: Michał Kwieciński
Dienstag, 28.11.2023, 19:00 Uhr: Apokawixa, Regie: Xawery Żuławski
Special Screenings des Films „Chleb i sól / Brot und Salz“ von Damian Kocur in Bochum und Köln.
Donnerstag, 16.11.2023, 20:00 Uhr: Capitol Bochum
Montag, 20.11.2023, 20.30 Uhr: Filmhaus Köln
IO / EO Regie: Jerzy Skolimowski
PL GB I 2022, Drama, 88 min, OF mit deutschen Untertiteln
Animal Roadmovie. Ein Esel steht im Mittelpunkt von Jerzy Skolimowskis neuestem Film „EO“. Bild- und tongewaltig zeigt der 85-jährige mehrfach preisgekrönte polnische Regisseur die Welt aus der Perspektive eines grauen Nutztieres und folgt ihm auf seinem Lebensweg durch Europa mit freudvollen und schmerzhaften Begegnungen. „Da Eo äußerst freiheitsliebend ist, und ihn die Liebe der Menschen ebenso unbeeindruckt lässt wie die leidvollen Umstände seiner Existenz, wird er auch von dort, (gemeint ist ein italienisches Palais), wieder ausbüxen und stoisch seinem Schicksal entgegentraben, das er mit so vielen anderen Nutztieren unseres Planeten teilt“, schreibt die Süddeutsche. „EO“, der in Cannes 2022 den Jurypreis gewann, ist eine Hommage und zugleich eine Neuinterpretation von Robert Bressons Film „Zum Beispiel Balthasar“, den Skolimowski über alles liebt. Der Film war für den Oscar nominiert und Paweł Mykietyn wurde für seine Musik mit dem Europäischen Filmpreis als Bester Komponist 2022 ausgezeichnet.
R: Jerzy Skolimowski B: Ewa Piaskowska, Jerzy Skolimowski K: Michał Dymek M: Paweł Mykietyn D: Isabelle Huppert, Sandra Drzymalska, Lorenzo Zurzolo, Mateusz Kościukiewicz u.a.
Chleb i sól / Brot und Salz Regie: Damian Kocur
PL 2022, Drama, 99 min, OF mit deutschen Untertiteln
Der letzte Sommer dieser Art. Tymek ist Student an der Warschauer Musikhochschule und ein vielversprechender Pianist. Bevor er zu einem Stipendium nach Deutschland aufbricht, kommt Tymek kurz in seine Heimatstadt, wo seine Mutter und sein Bruder Jacek, ebenfalls ein talentierter Pianist, der kein Musikstudium aufnehmen konnte, auf ihn warten. Tymek trifft viele alte Bekannte, und ihr häufigster Treffpunkt ist eine neu eingerichtete Dönerbude. Die einheimischen Jugendlichen leben gut mit den Ausländern zusammen. Mit der Zeit kommt es jedoch zu kleineren Missverständnissen und Streitigkeiten und der Konflikt gerät außer Kontrolle. Tymek wird Zeuge einer Eskalation der Spannungen, die in einem tragischen Ende mündet. Der Regisseur Damian Kocur sagt: „Kino ist für mich nicht das Nacherzählen von Ereignissen oder das Erzählen einer Geschichte; es geschieht auf einer emotionalen Ebene“. „Brot und Salz“ wurde auf der Biennale di Venezia 2022 uraufgeführt, wo er den Spezialpreis der Jury erhielt.
R: Damian Kocur B: Damian Kocur, Marta Konarzewska K: Tomasz Woźniczka, D: Tymoteusz Bies, Jacek Bies, Dawid Piejko, Nikola Raczko, Nadim Suleiman, Dadeem Shalave, Małgorzata Puzio u.a.
FILIP, Regie: Michał Kwieciński
PL 2022, Drama, 119 min, OF mit deutschen Untertiteln
Eine vom Krieg gezeichnete Jugend. Die Geschichte des Films spielt 1941 im Warschauer Ghetto: Filip, ein junger polnischer Jude, bereitet sich mit seiner geliebten Sara auf einen Auftritt in einem Kabarett vor, um Geld für den Unterhalt seiner Familie zu verdienen. Während der Premiere kommt es zu einer Schießerei, bei der Sara und Filips Familie getötet werden. Zwei Jahre später arbeitet Filip als Kellner im Restaurant eines exklusiven Hotels in Frankfurt mit einer Gruppe junger Leute aus den von Nazi-Deutschland besetzten Ländern. Er versteckt sich unter einer neuen Identität, gibt vor, Franzose zu sein, und versucht um jeden Preis zu überleben. Der Preis dafür ist jedoch sehr hoch. Die folgenden tragischen Ereignisse lassen Filips sorgfältig aufgebautes Leben wieder einmal wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Der Film ist eine Verfilmung des berühmten autobiografischen Romans „Filip“ von Leopold Tyrmand. Der Film und das Buch beschreiben das Schicksal eines außergewöhnlichen Mannes, dessen Jugend von Krieg, Besatzung, Politik und Emigration geprägt ist.
R: Michał Kwieciński B: Michał Kwieciński, Michał Matejkiewicz K: Michał Sobociński M: Robert Koch D: Erik Kulm, Caroline Hartig, Victor Meutelet, Zoe Straub, Robert Więckiewicz, Sandra Drzymalska u.a.
Apokawixa, Regie: Xawery Żuławski
PL 2022, Horror, Komödie, 120 min, OF mit englischen Untertiteln
Popkultur Öko-Zombie-Horror. Eine Gruppe von Gymnasiasten ist es leid, dass ihre Welt nur noch aus Pandemien, Lockdowns und Nachrichten über Umweltkatastrophen zu bestehen scheint. Sie sind besorgt über ihre eigene ungewisse Zukunft und das Schicksal der Welt. Da erhalten sie vom Sohn des Millionärs Kamil eine Einladung zu einer Party auf dem Anwesen seines Vaters am Meer. Die Jugendlichen brechen in Gruppen oder einzeln von Warschau aus in Richtung Ostsee auf. Von Minute zu Minute gerät alles aus dem Ruder. Schon auf dem Weg zum Meer erlebt jeder der Charaktere seltsame Abenteuer, und die Party selbst ist der Höhepunkt wachsender Ängste darüber, was mit unserem Planeten passieren könnte, wenn die gedankenlose Verschmutzung und Verwüstung der Erde nicht aufhört. „Apokawixa“ ist der Konvention der Groteske gehalten und ist eine ökologisch-apokalyptische Geschichte über das Erwachsenwerden in einer Welt voller Überraschungen. Regisseur Xawery Żuławski wurde auf dem Polnischen Filmfestival 2022 in Gdynia mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
R: Xawery Żuławski B: Xawery Żuławski, Krzysztof Bernaś, Maciej Kazula K: Marian Prokop M: Jan Komar, Mikołaj Majkusiak D: Mikołaj Kubacki, Tomasz Kot, Cezary Pazura, Monika Mikołajczak, Waleria Gorobets, Mariusz Urbaniec, Sebastian Fabjański u.a.