4.06.2024 Geschichte & Diskussionen

Die Kompassnadel zeigt nach Osten: Deutschland, Polen und Ukraine

Wolfgang Templin im Gespräch mit Alexander Wöll

Die Kompassnadel zeigt nach Osten: Deutschland, Polen und Ukraine

Wolfgang Templin im Gespräch mit Prof. Alexander Wöll, Institut für Slavistik, Universität Potsdam

Dienstag, 04.06.2024, 16.30 Uhr

Polnisches Institut Düsseldorf, Citadellstraße 7, 40213 Düsseldorf

Jede Begegnung mit Wolfgang Templin ist etwas Besonderes! Und wenn einer der bekanntesten ehem. DDR-Bürgerrechtler, Historiker und Publizist, darauf hinweist, dass der Schwerpunkt der europäischen Politik in Richtung Osten verlagert werden sollte – vor allem wegen des Krieges von Russland gegen die Ukraine – dann muss man ihm zuhören. Das Gespräch gestern im Polnischen Institut Düsseldorf moderierte fachkundig und herzlich Prof. Alexander Wöll.
 
Die Gäste und das zahlreiche Publikum begrüßte unser neuer Direktor Rafał Sobczak.
 
Wir haben uns sehr über die vielen Gäste gefreut, u.a. über Geschichtsstudenten der Uni Düsseldorf mit ihren Hochschullehrern Prof. Barbara Fieseler, Prof. Anke Hilbrenner, Dr. Ute Caumanns, Andrea Sonnen von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Prof. Winfried Halder und Dr. Katja Schlenker vom Gerhart-Hauptmann-Haus für die gelungene Kooperation.

Die Veranstaltung mit Wolfgang Templin richtet sich an alle, die Interesse daran haben, die ukrainische Geschichte in ihrer historischen Tiefe zu verstehen. Wolfgang Templin, »einer der besten deutschen Kenner Polens und der Ukraine« (Ilko-Sascha Kowalczuk über Wolfgang Templin), wird in einer Kombination aus Vortrag, Lesung und moderiertem Gespräch der Frage nachgehen, warum sich das Koordinatensystem Europas in den nächsten Jahren nach Osten verschiebt. In welcher Weise dies geschieht und mit welchen Auswirkungen, sowie warum seine Kompassnadel bereits jetzt nach Osten zeigt und was das für uns bedeutet.

Wolfgang Templin hat bereits in seinen bedeutenden Büchern »Farbenspiele – Die Ukraine nach der Revolution in Orange« (2007) und »Dreizack und Roter Stern – Geschichtspolitik und historisches Gedächtnis in der Ukraine« (2015, gemeinsam mit Christiane Schubert) mehr als nur Zeitungswissen über die Ukraine vermittelt. Templin, der kürzlich für seine Biografie über Józef Piłsudski vom polnischen Außenministerium mit dem ersten Preis in der Kategorie »Beste fremdsprachige Publikation zur polnischen Geschichte« ausgezeichnet wurde, wird 1918–1939 als Ausgangspunkt nehmen, um zwar keine Parallelen, aber Vergleiche nahezulegen. Deutschland verlor den Krieg, erhielt eine instabile Demokratie und mit der Republik Polen einen selbstbewussten, ungewollten östlichen Nachbarn, blieb jedoch in Richtung Osten auf Russland/Sowjetunion fixiert. Er stellt sich den Fragen: Was haben wir heute? Wer werden in Zukunft die bestimmenden Akteure im Osten sein und wie wird sich Deutschland dazu verhalten?

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