4.09.2025 - 27.02.2026 Ausstellungen, Geschichte & Diskussionen, Kunst, Tanz

STUS – Eine Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus

Das war eine bewegende Eröffnung der Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Vasyl Stus am 4.09.2025 im Gerhart-Hauptmann-Haus. Es wurden viele Stimmen aus der Ukraine, aus Polen und aus Deutschland präsentiert, die alle zeigen, welchen Einfluss Stus in diesen Ländern hat.

„Vasyl Stus ist ein Symbol des ukrainischen Freiheitswillens, das dem polnischen Freiheitswillen sehr nahesteht. Die tiefe Verbundenheit zu Polen zieht sich wie ein Leitfaden durch das Leben des großen Ukrainers, der die polnische Sprache hervorragend beherrschte und Gedichte von Tadeusz Różewicz und Tadeusz Kubiak übersetzte.“ – so Rafał Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf in seinem Grußwort. Und weiter: „Die internationale Bedeutung von Solidarność, die im Endeffekt zum Zusammenbruch des Kommunismus führte, erkannte Vasyl Stus sehr früh. In Notizen, die er 1982 im sowjetischen Lager verfasste, unterstützte  Stus die polnische Protestbewegung: „Es leben die Kämpfer der Freiheit! Ihre Unbeugsamkeit gegenüber dem sowjetischen Despotismus erfüllt mich mit Freude.“

Nach der Begrüßung durch Prof. Winfried Halder, Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses, sprachen zahlreiche Gäste, die ein Tribut dem großen Ukrainer zollten: Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert (NRW-Ministerium für Kultur & Wissenschaften), Gesandter Rafał Damian Sobczak (Direktor Polnisches Institut Düsseldorf), Dr. Joanna Kiliszek (Leiterin Pilecki Institut Berlin), Olena Shepetiuk (Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf), Anastasia Koehler (Leiterin Lew Kopelew Forum), per Video Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Dmytro Stus (Sohn von Vasyl Stus und Direktor des Taras-Schewtschenko-Nationalmuseums in Kyjiw), Eva Yahubovska (Kuratorin des Stus-Ausstellung Pilecki Institut Berlin. Wolfgang Templin (Publizist, Bürgerrechtler, Kenner der polnischen und ukrainischen Zeitgeschichte) skizzierte aus persönlicher Sicht das Leben von Stus und seine Bedeutung für die Dissidentenbewegung in Osteuropa und für die ukrainische Freiheitsbewegung. Dies wurde noch vertieft in dem Abschlussgespräch mit René Böll (Sohn von Heinrich Böll, Künstler) und Margarita Yehorchenko (Historikerin, Hauptforscherin der Ausstellung).

Für den musikalischen Rahmen sorgte eindrucksvoll der preisgekrönte ukrainische Konzertpianist Yaromyr Bozhenko.

Großer Dank an alle Kooperationspartner: Pilecki-Institut Berlin, Stus-Zentrum, Heinrich-Böll-Stiftung, Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, Lew Kopelew Forum und Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V.

Ausstellungsdauer: Bis 27.02.2026

Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, 40221 Düsseldorf

 
Vasyl Stus, ukrainischer Dichter, Intellektueller, Nobelpreisnominierter, Übersetzer von Goethe und Rilke, Dissident, Universalist, großer Freund Polens und Deutschlands: Vasyl Stus starb 1985 als ukrainischer Freiheitskämpfer im berüchtigten sowjetischen Straflager Perm-36, weil er für Sprache, Identität und Freiheit seines Landes eintrat.
 
Die Ausstellung wurde vom Instytut Pileckiego/Pilecki-Institut Berlin 
https://berlin.instytutpileckiego.pl/de) im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Stus-Zentrum (»https://stus.center) und der Heinrich-Böll-Stiftung (»www.boell.de/de) konzipiert. Sie wird nun, nach einer vielbeachteten ersten Präsentation im Berliner Pilecki-Institut (vgl. z. B. »www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/berliner-ausstellung-zum-ukrainischen-dichter-und-dissidenten-wassyl-stus-110091405.html), im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf gezeigt. Weitere Kooperationspartner sind: Lew Kopelew Forum, Polnisches Insitut Düsseldorf und der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V.
Stus verkörpert die große Geschichte des unbeugsamen ukrainischen Freiheitswillens und der bis heute völlig zu Unrecht kaum bekannten ukrainischen Dissidentenbewegung. Auch seine tiefe Affinität zu Polen und Deutschland ist eine zeitlose Botschaft. Sie trifft den Nerv der Gegenwart, denn Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und die globale Bedrohung der freiheitlichen Ordnung machen die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine dringlicher denn je.
 
 
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