18.02.2022 - 4.05.2022 Ausstellungen, Kunst

Angelika J. Trojnarski und Michał Smandek. DAS ENDE WIRD DENNOCH KOMMEN

Die Ausstellung von Angelika J. Trojnarski und Michał Smandek will mit scheinbar beruhigenden Mitteln Unruhe erzeugen.

18.02. – 4.05.2022 Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf
Die Ausstellung von Angelika J. Trojnarski und Michał Smandek will mit scheinbar beruhigenden Mitteln Unruhe erzeugen. Schöne Malerei, ästhetische Fotografien, minimalistische mobile und immobile Formen, die Verwendung natürlicher (pflanzlicher oder von Insekten produzierter) Materialien – all das sollte uns ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit geben. Warum tut es das nicht? Vielleicht, weil wir selbst Unruhe verspüren. Für die Wissenschaft steht fest, dass das Ende der Welt – verstanden als Ende des Lebens auf der Erde – unweigerlich kommen wird. Umstritten ist nur, wie bald das geschieht. Trojnarski und Smandek untersuchen in ihren jeweiligen Bereichen eingehend die Beziehungen zwischen Kultur und Natur. Trojnarskis Bilder vermitteln uns durch ihre Formen und ihr Farbenspiel die Begeisterung  der Künstlerin, ihre Faszination für die Welt und die Natur, ihren Optimismus und die Hoffnung auf die Bewahrung des Statusquo. Dennoch sind sie nicht frei vom Bewusstsein der Krise.

In den subtil verträumten Landschaften von Angelika J. Trojnarski entdeckt der aufmerksame Betrachter Nachbilder der Dystopie. Ihre Schönheit ist trügerisch – es ist die Schönheit des brennenden Planeten in apokalyptischen Visionen. Michał Smandek beobachtet mit methodischer Ruhe Naturphänomene, um dann den betreffenden Prozess leicht zu stören. Seine minimalen Interventionen sprengen nicht die Ordnung, doch sie veranschaulichen uns die empfindliche Grenze zwischen der Natur und dem Handeln des Menschen. Das Überschreiten dieser Grenze impliziert immer die Gefahr einer Katastrophe, deren Ankündigung sich unter der raffinierten minimalistischen Form verbirgt.
Monika Szewczyk, Kuratorin

Bild links: Angelika J. Trojnarski, Lambent, 2021, courtesy Galerie Tanja Wagner, Berlin

Bild rechts: Michał Smandek, aus dem Zyklus The Spirit of the Hive, 2021, courtesy Rodríguez Gallery, Poznań

Angelika J. Trojnarski, 1979 in Mrągowo, Polen geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf. In Trojnarskis Werk vereinigen sich ihre tiefe Wertschätzung für die elementaren Kräfte der Natur mit der wissenschaftlichen Erforschung ihrer Phänomene. Mit Hilfe verschiedener Materialien und Techniken, in deren Mittelpunkt die Malerei als primäres Medium steht, artikuliert die Künstlerin allegorische Beziehungen zwischen einigen der wichtigsten Themen unserer Zeit: Mensch und Natur, Stärke und Fragilität sowie Krise und Hoffnung.  Trojnarski studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jörg Immendorff, Herbert Brandl und Andreas Gursky, dessen Klasse sie als Meisterschülerin abschloss. Internationale Arbeits- und Recherchestipendien prägen ihren Lebenslauf. Trojnarski erhielt Förderungen und Auszeichnungen durch die Kunststiftung NRW, den Deutschen Künstlerbund e. V. und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Sie war auf der Shortlist für den Landsberg-Preis des Museum Kunstpalast in Düsseldorf, den Kallmann-Preis des Kallmann-Museum in Ismaning sowie den Kunstpreis junger westen in Recklinghausen. Sie stellte u. a. in der Kunsthalle Darmstadt, Museum Ludwig in Koblenz, KIT Kunst im Tunnel in Düsseldorf, Neue Galerie Gladbeck, im CentralTrak in Dallas sowie dem Kulturpalast in Warschau aus.
www.trojnarski.com

Michał Smandek, 1981 in Ruda Śląska, Polen geboren, lebt und arbeitet in Katowice. Smandek ist ein bildender Künstler, der sich mit der Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur befasst. Er reflektiert kritisch den Anthropozentrismus und den Materialismus, macht aufmerksam auf die Degradation der Umwelt. Seine künstlerische Praxis gründet auf seinen Reiseerfahrungen. Er lädt lokale Gemeinschaften ein und bezieht sie in gemeinsames Handeln ein, nimmt räumliche Modifikationen der Landschaft vor, übersetzt die in der Natur erkannten Zusammenhänge in die Sprache der Kunst. Die Philosophie, mit Rucksack und Zelt unterwegs zu sein, bestimmt die Strategien und Arbeitsweisen, bei denen der Künstler die Grenzen zwischen Eingriff und Wahrnehmung verwischt und sich Situationen mit hoch künstlerischem Faktor aneignet. Er fertigt Skulpturen, Installationen und Fotografien, initiiert kollektiv-performative Aktionen. Smandek ist Preisträger der ShowOFF Krakow Photomonth 2015, Teilnehmer der LAM 360   Biennale in der Mongolei 2014, der Bangla Biennale in Indien 2019 und Backlight Photo Festival in Finnland 2020. Der Künstler ist mit der Rodriguez Gallery in Posen verbunden und lehrt Bildhauerei an der Kunstakademie Kattowitz. Seine Doktorarbeit hat er an der Universität der Künste in Posen verteidigt.
www.michalsmandek.com

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