1.12.2014 Geschichte & Diskussionen

Aufbruch in ein neues Europa. 25 Jahre Versöhnungsmesse Kreisau

 

Mo 01.12.2014 18.00 Uhr. Auf Einladung
Stadttor, 11. Etage West, Offener Bereich, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf

Podiumsgespräch
Aufbruch in ein neues Europa. 25 Jahre Versöhnungsmesse Kreisau

Teilnehmer: 
Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD), Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Bevollmächtigte des Landes beim Bund
Dr. Jürgen Sudhoff, Botschafter a.D., Staatssekretär im Auswärtigen Amt 1985-1992
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums, Universität Breslau
Prof. Dr. Dieter Bingen, Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt

Moderation:
Reinhold Vetter, von 1988 bis 2000 Korrespondent für ARD und Handelsblatt in Warschau

Nur auf Einladung

Als Bundeskanzler Helmut Kohl am 9. November 1989 Polen besucht, ereilt ihn die Nachricht von dem Fall der Berliner Mauer. Er unterbricht den Besuch, um in dieser historischer Zeit mit seinen Landsleuten zu sein. Doch schon drei Tage später setzt Kohl seine Reise durch Polen, das Land, in dem die friedliche Revolutionswelle vor 25 Jahren in Mittelosteuropa begonnen hat, fort.

Im November dieses für Europa so bedeutsamen Wendejahres kommt es zu einer Schlüsselbegegnung für das deutsch-polnische Verhältnis. Der Besuch des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl in Polen bot gute Gelegenheit, die Beziehungen zwischen beiden Ländern neu aufzubauen. Als Begegnungsort wurde Kreisau/ Krzyżowa gewählt – ein kleiner Ort in Schlesien, wo Helmuth James Graf von Moltke sein Gut hatte und wo sich die Mitglieder des Kreisauer Kreises, einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus, getroffen hatten. Die gemeinsame Versöhnungsmesse am 12.November 1989 in der heutigen Jugendbegegnungsstätte Kreisau mit Tadeusz Mazowiecki (1927 -2013), dem ersten nichtkommunistischen Premierminister in Polen, wurde zum entscheidenden Ereignis für die Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen. Der Friedensgruß zwischen den beiden Regierungschefs und ihre Umarmung wurden zum Symbol des Aufbruchs in eine neue Epoche, in ein neues Europa.

Ob die heutige Welt noch derartige Gesten braucht, stellt sich als rhetorische Frage. Das aktuelle deutsch-polnische Verhältnis ist kein Beweis für einen „Versöhnungskitsch“, sondern eine Erfolgsgeschichte, die zum gemeinsamen Exportgut in die zahlreichen Krisenregionen werden könnte.

Veranstalter: Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, Polnisches Institut Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen
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