28.04.2020 #RememberGusen, Aktuelles

#RememberGusen

Bereits bei der Planung des KZ Mauthausen erwarb die SS auch im wenige Kilometer entfernt liegenden Ort Gusen Granitsteinbrüche. Ab Dezember 1939 mussten dort KZ-Häftlinge aus Mauthausen ein Lager errichten. Gusen I, das von nun an als Zweigstelle des KZ Mauthausen galt, war mit einem ursprünglichen Fassungsvermögen von etwa 6.000 Gefangenen größer angelegt als das Stammlager in Mauthausen.

1943 verlegen zwei große Rüstungsunternehmen Teile ihrer Produktion in die Konzentrationslager Mauthausen und Gusen: Steyr-Daimler-Puch und Messerschmitt. Tausende KZ-Häftlinge müssen nun in Gusen Gewehre sowie Flugzeugteile herstellen.

Anfang 1944 nahm die SS ein riesiges unterirdisches Bauprojekt in St. Georgen an der Gusen, wenige Kilometer vom KZ Gusen entfernt, in Angriff: die Stollenanlage mit dem Tarnnamen „Bergkristall“. Sie sollte zur bombensicheren Verlagerung der Produktion des Messerschmitt-Jagdflugzeugs Me 262 dienen.

Zur Unterbringung der für den Bau und später die Flugzeugproduktion benötigten Häftlinge wurde das KZ Gusen im März 1944 um den Lagerteil „Gusen II“ erweitert. Bereits ein halbes Jahr später, am 16. Dezember 1944, ist in der Ortschaft Lungitz das dritte Nebenlager des KL Gusen – Gusen III – entstanden.

Insgesamt wurden etwa 71.000 Menschen aus ganz Europa in das KZ Gusen deportiert. Etwa 36.000 überlebten nicht.


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