8.11.2006 Kunst, Programm

Bilder zur Illustration der Beitragsserie in der Wochenzeitschrift „STERN“ RAFAŁ OLBIŃSKI

Über die Tugenden und deren Deutungen. Die neue Sehnsucht nach alten Werten. 

Mi 08.11.2006 Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf

Das war eine der größten Serien, die der „Stern“ jemals gestartet hatte. In sieben Folgen erschienen sie Ende 2005 – mit Bildern und Illustrationen von Rafal Olbinski. Seine ungewöhnlichen Ideen hatten schon viele Sterne zum Glänzen gebracht. Diesmal allerdings war Olbinski in ganz besonderer Weise gefordert. In Anlehnung an die sieben klassischen Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung, Klugheit, Mäßigung, Stärke, und Gerechtigkeit) hatte die Stern–Redaktion sieben moderne Tugenden ausgerufen, die unser Leben erleichtern würden, wenn jeder sich daran orientierte. Sie heißen: Ehrlichkeit und Fairness; Gerechtigkeit; Courage; Treue und Verlässlichkeit; Verantwortung und Pflichtbewusstsein; Respekt und Mitgefühl sowie Solidarität.
Heute, in einer globalisierten Welt, weichen die klassische Werte mehr und mehr auf. Alles scheint möglich, alles ist erlaubt, das Empfinden für Normen und Grenzen droht verloren zu gehen. Deshalb suchen viele Menschen eine Orientierung. Deshalb, so fand der Stern, sollten wir uns einer öffentlichen Diskussion über die Tugenden stellen, die uns wichtig sind, die unsere Kultur ausmachen und die wir leben wollen.
Rafal Olbinski fand eindringliche Illustrationen für diese abstrakten Begriffe. Damit stillte er nicht nur die Sehnsucht nach Werten, sondern auch die nach klaren, einfachen Bildern, die jeder verstehen kann. Aber als polnischer Surrealist weiß Olbinski, wie man dem Offensichtlichen, scheinbar Eindeutigen eine zweite Dimension gibt. Wer seine Bilder genau ansieht, wird immer mehr entdecken, wird in tiefere Sichten der Bedeutung dringen. Seine Bilder aber wirken weder verstörend noch aufwühlend, sondern stets inspirierend. Rafal Olbinski gehört zu den bedeutendsten Malern der Gegenwart. Mit seinen Illustrationen bzw. Titelbildern für Magazine wie: „Der Spiegel“, “Stern“, „Newsweek“, „Time“ und Zeitungen „The New York Times“ und „Washington Post“ durchbrach er die Sehgewohnheiten des Betrachters.
Der Künstler hat für sein Werk bereits über 150 Auszeichnungen und Preise erhalten, u.a. den Prix Savignac – einen Preis für das jeweils bemerkenswerteste Plakat der Welt.

Eine Ausstellung unter der Schirmherrschaft der Ehegattin des Staatpräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Eve Luise Köhler, und der Ehegattin des Staatspräsidenten der Republik Polen, Maria Kaczyńska.
Kuratoren: Magda Potorska, Wojciech Chmurzyński
In Zusammenarbeit mit dem Karikaturmuseum Warschau und der Galerie miejsce – der Ort in Berlin.

Rataf Olbinski wurde in Kielce geboren. Er absolvierte die Architektur-Fakultat der Technischen Universitat Warschau. Noch wahrend des Studiums und gleich danach arbeitete er als Grafiker mit einigen polnischen Zeitschriften zusammen, er war u.a. kunstlerischer Leiter in der Zeitschrift „Jazz Forum“.
1981 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus, und ließ sich in New York nieder. Dort wurde er bald ein bekannter Maler, Illustrator und Designer. Fast von Anfang an in den USA begann er seine Zusammenarbeit als Grafiker mit den führenden amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften, wie: „The New York Times“, „Washington Post“, „Time“ und „Newsweek“ an der Spitze. Im Laufe der Zeit arbeitete er auch mit namhaften europaischen Zeitschriften, wie z.B. „Spiegel“ und „Stern“ zusammen. Es gab mehrmals individuelle Ausstellungen des Kunstlers, in vielen Stadten in Nord – unp Sudamerika, sowie in Europa und Japan. In Polen, allein in den vergangenen 10 Jahren, wurde er mehrmals ausgestellt. Fur seine Werke erhielt er uber 150 Preise, darunter in Gold und Silber, verliehen durch den Klub der Kunstlerischen Leiter in New York, sowie auch in Gold und Silber von der Illustratorengesellschaft in New York und Los Angeles. 1994 erhielt er den internationalen Oscar-Preis fur das Bedeutendste Plakat des Jahres, Prix Savignac in Paris. Im gleichen Jahr erhielt er den Preis der Zeitschrift Creative Review in London für die beste britische Illustration. 1995 gewann sein Plakat im Wettbewerb „New York – Hauptstadt der Welt“, gewählt durch Jury unter der Leitung des Burgermeisters Rudolf Guliani. Ein Jahr spater bekam er den Stephan-Dohanos-Preis, verliehen durch Mitglieder der New Yorker IIlustratorengesellschaft fur das beste Werk des Jahres. 1996 bestellte die American Information Agency bei Rafal Olbinski das Projekt eines Plakats zum 25. Jubilaum des Welttages der Erde, und im Jahre 2000 kamen die New Yorker Behörden mit dem Vorschlag, ein Plakat zum 30. Jubilaum des Welttages der Erde. 2002 bekam er von der Stadt Fondi in Italien den Preis „Premio Divina Guilia“ für den hervorragenden Beitrag zur Entwicklung der modernen Kunst. Olbinskis Werke sind in solchen namhaften Einrichtungen zu finden, wie z.B. : The National Arts Club in New York, Smithsonian Institute and Library of Congres in Washington, Suntory Museum in Osaka sowie in vielen privaten und institutionellen Sammlungen in den USA, Japan und Europa. 2002 wurden ausgewahlte Bilder von Rafal Olbinski ins Programm der Projektion in Grand Central Station in New York, im Pantheon of Great Art aufgenommen, als eine der Attraktionen zum Welttag der Erde. Andere Kunstler, deren Werke ebenfalls prasentiert wurden, waren: Keith Haring, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg und Andy Warchol. Im gleichen Jahr wurde sein Bühnenbild-Debüt bei der Oper „Don Giovani“ in Philadelfia durch die Kritiker von New York Times und Philadelphia Inquirer als herausragend bewertet. 2005 erhielt Rafal Olbinski die goldene Medaille Gloria Artis vom Minister fur Kultur und Nationalerbe der Republik Polen.
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