31.08.2009 - 30.09.2009
Kunst, Programm
Vor 60 JAHREN IN WARSCHAU Archiv – Fotografien der Polnischen Presseagentur PAP 1946 – 1948
Mo 31.08.2009 – Mi 30.09.2009 Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf
Die Ausstellung präsentiert Fotografieren, die von professionellen Fotoreportern gemacht und über Jahre hinweg ausschließlich als Negative aufbewahrt wurden. Sie dokumentieren die offiziellen Momente und den Alltag in Warschau der Jahre 1946 – 1948. Es befinden sich unter ihnen ungewöhnlich rührende Fotografien der Stadt, die zum Leben wiedererwacht und ihrer Bewohner, die sich, der allgegenwärtigen Zerstörung zu Trotz, an der „Normalität“ erfreuen. Sie zeigen Menschen, die in den Ruinen wohnen, die ersten überfüllten Straßenbahnlinien mit Halbstarken, die von den Trittbrettern „herunterhängen“, eine Schlange vor dem Schuhladen Bata, wo man Schuhe gegen Bezugsscheine bekam. Diese Fotos stellen die Realität jener Zeit dar: Die Wiedergeburt der im Krieg zerstörten Stadt, den alltäglichen Kampf der Menschen, das Leben der Straße, Handel, Erholung, Sport, Kultur und religiöses Leben, aber auch den Prozess der Festigung des kommunistischen Staates, die politische Situation und die immer aggressivere Propaganda. Sie zeigen Versammlungen, Gedenktage, Demonstrationen der Zustimmung, Festivitäten zu Jahrestagen, Rituale der Staatsbesuche – bis zur Gründungsversammlung der Polnischen Kommunistischen Partei im Dezember 1948. Die Ausstellung bilden 150 Fotografien, die aus einer einzigartigen Kollektion der Polnischen Presseagentur (PAP) stammen. Sie sind unterschiedlich groß, thematisch geordnet und mit kurzen Kommentaren aus der damaligen Presse und aus privaten Tagebüchern versehen. Einen wichtigen Teil der Exposition bilden Fragmente aus den Filmchroniken sowie Originaltonaufnahmen aus jener Zeit.Anna Brzezińska-Skarżyńska (Koautorin der Ausstellung)
„Die Mehrheit der Fotografien sind hervorragende Dokumente, die wichtige Ereig-nisse und ungewöhnliche Situationen festhalten. Viele sind wunderbare künstlerische Momentaufnahmen. Ihre unbekannten Autoren erzählen uns durch die Fotografie die Geschichte jener Zeit und die der Menschen von damals. Sie tun das mit großer Sensibilität, aber auch häufig mit Ironie, Spott und Humor. Wir hoffen, dass auf diese Art und Weise gezeigte Geschichte nicht nur diejenigen bewegen wird, die sich an damals erinnern können, sondern auch junge Menschen, denen Begriffe wie Negativ, Fotoabzug und Analogkamera genau soviel sagen wie das Jahr 1946, 1947 und 1948.
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