24.03.2011 Literatur, Programm

AUSVERKAUFT! Das Schweigen des Jan Karski Yannick Haenel trifft Harald Welzer Lesung: Matthias Brand, litCOLOGNE

 

Do 24.03.2011 Siebachstraße 85, Nippes / Kulturkirche Köln

„Karski hat den Großen dieser Welt enthüllt, was die Welt nicht wissen wollte.“ (Jorge Semprún) Dieser Umstand quälte Karski, bis er, mittlerweile Politikprofessor in Washington, im Jahr 2000 starb. Yannick Haenel, französischer Autor, schrieb einen preisgekrönten Roman über „Das Schweigen des Jan Karski“. Haenel versetzt sich in Karski und gibt in einem berührenden inneren Monolog den Alliierten eine Mitschuld an der Ermordung der Juden.

Mit Haenel diskutiert Harald Welzer, Sozialpsychologe und Politikwissenschaftler.
Mod.: Daniel Cohn-Bendit, dt. Text: Matthias Brandt

Eine Veranstaltung von litCOLOGNE.

Im Kunstmann-Verlag erscheint im Februar 2011 die deutsche Übersetzung von Jan Karskis Buch „Story of a Secret State“. Das insgesamt 528 Seiten umfassende Hardcover erschien in der Originalausgabe bereits 1944, die deutsche Übersetzung „Mein Bericht an die Welt: Geschichte eines Staates im Untergrund“ basiert auf der Originalauflage und der französischen Neuausgabe aus dem Jahr 2010.

Dass Jan Karski, eine der zentralen Figuren des polnischen Widerstands, die Alliierten schon 1942/43 mit der Realität des Holocaust konfrontierte, hat ihm in Israel einen Platz unter den »Gerechten« eingetragen. Sein Lebensbericht »Story of a Secret State«, 1944 unmittelbar unter dem Eindruck der Ereignisse geschrieben, wurde in den USA zu einem Sensationserfolg. Danach schienen Autor und Buch verschollen, bis Claude Lanzmann den herausragenden Zeitzeugen für seinen Film »Shoah« interviewte. Heute wird Jan Karski neu entdeckt, und erstmals liegen seine außergewöhnlichen Memoiren auf Deutsch vor – ein Dokument allerersten Ranges, Zeitgeschichte, die sich wie ein Kriminalroman liest. Als Hitler Polen überfällt, flieht der junge Offizier mit der zerschlagenen Armee gen Osten – und läuft den Sowjets in die Arme, die ihn an die Deutschen ausliefern. Damit beginnt die abenteuerliche Odyssee Karskis durch ein Europa in Krieg und Aufruhr. In tollkühner Flucht schlägt er sich zur polnischen Untergrundbewegung durch, wird rasch mit wichtigen Missionen betraut. Jüdische Partisanen schleusen ihn heimlich ins Warschauer Ghetto und ein Konzentrationslager, wo er Augenzeuge der Judenvernichtung wird. Karski gerät in die Fänge der Gestapo, wird gefoltert, flieht erneut. Seine wichtigste Mission als Kurier für den Widerstand führt ihn schließlich 1942 quer durch Nazi-Deutschland nach England und Amerika, um Anthony Eden und Roosevelt persönlich Bericht zu erstatten. Jan Karski, »Botschafter des Holocaust aus eigener Anschauung« (Spiegel) und ein mitreißender Erzähler, legt Zeugnis ab – »ein wertvolles, tief erschütterndes historisches Dokument« (Arte), »ein außerordentlicher Schicksalsbericht, der nichts von seiner Kraft eingebüßt hat« (Le Figaro littéraire).
Mehr zu Jan Karski kann man dem Wikipedia-Artikel zu seiner Person entnehmen, weitere Informationen zum Buch findet man in der Leseprobe, die der Verlag zur Verfügung stellt. (Livebook)
Quelle: Sachbuch-News.de
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