9.04.2015 Film, Programm

In meinem Kopf ein Universum

In meinem Kopf ein Universum/ (Chce się żyć / Life feels good)
Polen 2013 – 107 Min. – Regie: Maciej Pieprzyca.
Mit Dawid Ogrodnik, Dorota Kolak, Kamil Tkacz, Arkadiusz Jakubik u.a.
Originalfassung mit dt. Untertiteln

Kino Bambi, Düsseldorf, Kloster Str.

Mateusz liebt die Sterne. Oft sitzt er am Fenster und blickt in die Tiefen des Universums. Und immer stellt er sich die eine Frage: „Wie kann ich zeigen, dass ich nicht zurückgeblieben bin, dass ich fühle und denke wie jeder andere?“
Mateusz leidet unter einer zerebralen Bewegungsstörung. Obwohl er nicht mit seiner Umwelt kommunizieren kann, nimmt er doch alles um sich herum wahr: Die abstoßenden Bemerkungen seiner Schwester, die liebevolle Fürsorge seiner Mutter und die üppigen Brüste der netten Nachbarin. Doch der Tag wird kommen, an dem er es allen zeigen wird…

Ein schwieriges Thema, das hier so enorm einfühlsam wie liebevoll erzählt wird. Regisseur Maciej Pieprzyca behandelt seine Figuren mit Respekt und Würde und kann auf einen derart überzeugenden Hauptdarsteller zählen, dass man geschworen hätte, er wäre selbst behindert. Auch wenn der Film keine anklagenden Töne kennt, so fragt man sich manchmal, ob hier nicht auch Kritik hätte geübt werden müssen, z.B. am Pflege- und Behandlungssystem, aber sein größter Verdienst liegt in der Intensität und Klarheit, mit der er uns zeigt, was es für ein extremes Schicksal ist, ein Leben lang nicht seine Wünsche, Gefühle oder Probleme thematisieren zu können. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte und erzählt aus selbstironischer Perspektive. Wenn auch Behinderte nur selten zu Stars im Kino werden, Mateusz hätte es verdient, denn derart bewegt hat uns bestenfalls Daniel Day Lewis in einer ähnlichen Rolle in „Mein linker Fuss“. Für die hat er 1990 zu Recht einen Oscar bekommen. (Kalle Somnitz)

Scheduled Film Programm

Mein Europa und Ich 🗓

Lesung und Gespräch
27 05.2024 Gespräch, Programm

Nacht der Museen – 20 Jahre Polen

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