Andrzej Wajda. ZEICHNUNGEN. Zum 90. Geburtstag des polnischen Regisseurs.
Di 15.03.2016 – Fr 06.05.2016, Vernissage: Dienstag, 15.03.2016, 19.00 Uhr
Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf
Reise nach Japan I:
ANDRZEJ WAJDA. ZEICHNUNGEN. Zum 90. Geburtstag des polnischen Regisseurs.
Vernissage:
Dienstag, den 15.03.2016, um 19.00 Uhr
Begrüßung:
Dominika Swietonska, Direktorin des Polnischen Instituts Düsseldorf,
Masakazu Tachikawa, Direktor des Japanischen Kulturinstituts Köln.
Einführung:
Bogna Dziechciaruk-Maj, Direktorin des Museums der Japanischen Kunst und Technik Manngha in Krakau
Im Jahr 2016 feiert der Gründer des Museums für Japanische Kunst und Technik Manggha, Andrzej Wajda, seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass zeigen wir die Ausstellung Reise nach Japan. Aus den Sammlungen des Museums Manggha als Beispiel für das Wirken einer neuen und dynamischen Museumsinstitution des 21. Jahrhunderts, die Räume für interkulturellen Dialog, neue Ideen und Experimente öffnet. Die Ausstellung präsentiert erstmals einen Teil der Sammlungen des Museums Manggha in Deutschland und illustriert Themenaspekte der polnisch-japanischen Beziehungen. Den roten Faden der Ausstellung bilden Dokumentationen von Japan-Reisen: zeitgenössische Zeichnungen von Andrzej Wajda und alte Fotografien von Ze’ev Aleksandrowicz. Ergänzt werden sie durch zeitgenössische Arbeiten des japanischen Fotokünstlers Hiroh Kikai: Porträts von japanischen Besucher des Sensō-ji-Tempels in Tokio.
ANDRZEJ WAJDA
Bereit sein und die Welt im Zeichnen erfahren – das war meine erste Entdeckung. Andrzej Wajda, 2011
Die Welt ist wunderbar, aber unsere Erinnerung ist blass und fade. Wirklich bleibt nur, was mit Bleitstift auf Papier notiert wurde. Das Notieren selbst ist nicht schwer, meist besteht das Problem darin, dass Bleistift und Papier fehlen.
Andrzej Wajda, 2011
Während seines gesamten künstlerischen Wirkens hat Andrzej Wajda immer einen Skizzenblock zur Hand, sein Leben lang schafft er mit Feder, Buntstift oder Filzstift kleine zeichnerische Kompositionen. Sie sind zum einen ein wichtiges Element von Wajdas künstlerischer Methode, zum anderen dienen sie ihm zur Wirklichkeitsdokumentation und ersetzen ihm in dieser Hinsicht den Fotoapparat. Im Laufe der Jahre füllt Wajda immer neue Notizbücher mit Zeichnungen, die er zudem mit persönlichen Kommentaren versieht. Andrzej Wajdas Zeichnungen wirken auch als einzelne, aus den Notizbüchern herausgerissene Blätter (oft kariert und mit der typischen Perforation am Blattrand). Das thematisch heterogene, über einen langen Zeitraum hinweg entstandene zeichnerische Werk Andrzej Wajdas ist von hohem Wiedererkennungswert. Charakteristisch sind die Simplifizierung in der Erfassung des Gegenstandes und das Skizzenhafte der Form, die Komposition des filmischen Bildausschnitts und eine spezifische Unruhe des Strichs, die wesentlich zur besonderen Expressivität dieser Arbeiten beiträgt.
Eine weitere bedeutende Werkgruppe bilden Reiseskizzen, darunter ein interessanter Komplex von Zeichnungen aus Japan. Es handelt sich um schnell ausgeführte Naturskizzen, Versuche, das flüchtige Bild der Wirklichkeit festzuhalten. Wajda zeichnet alles, was ihm der Aufmerksamkeit wert scheint: Landschaften, Architektur, Menschen, Szenen aus dem japanischen Theater. In diesen Zeichnungen verwendet Wajda bewusst Bildkompositionen der japanischen Ukiyo-e-Holzschnitte, etwa den begrenzten Bildausschnitt mit einem Baumstück im Vordergrund.