Polnische Vertriebene 1939 🗺
12.09.2019 – 26.09.2019, Polnisches Institut Düsseldorf, Citadellstrasse 7
Die Vertreibungen von Polen bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurden lange Zeit nicht thematisiert und haben bis heute keinen angemessenen Platz im historischen Gedächtnis der Polen, ganz zu schweigen von Deutschland, gefunden.
Von den Vertreibungen polnischer Bürger aus den durch Nazideutschland annektierten polnischen Gebieten waren insgesamt etwa 700 000 Personen betroffen. 400 000 von ihnen wurden ins Generalgouvernement abgeschoben, weitere 300 000 wurden innerhalb der annektierten Gebiete umgesiedelt. Diese zweite Form der erzwungenen Migration bezeichneten die Täter als „Verdrängung“ der Polen. Sie bedeutete ihre Konzentration unter schlechteren Bedingungen und in kleineren Wohnungen als bisher; nicht selten wurden der polnischen Bevölkerung Wohnorte auf den schlechtesten Böden zugewiesen, wo sie in einer Art von Lagern leben mussten. Beides zählt zu den größten deutschen Verbrechen im Verlauf des Zweiten Weltkrieges.
Die Erinnerung an ein von Nationalitätenkonflikten zerrissenes Europa, die Erinnerung an die Massenvertreibungen, die die jahrhundertelange Tradition des gemeinsamen Lebens europäischer Völker unwiederbringlich zerstörten, das Gedenken an die Opfer – all dies soll die weitere Versöhnung vertiefen und einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die Zukunft unserer europäischen Gemeinschaft leisten.
Eine Ausstellung des polnischen Instituts für Nationales Gedenken, Abteilung Posen, in Kooperation mit dem Polnischen Städtebund (Związek Miast Polskich). Kurator: Jacek Kubiak. Die Ausstellung wird von einem deutschsprachigen Katalog begleitet.