28.11.2024 Geschichte & Diskussionen, Kunst

Umkämpft. Erinnerungen an den Nationalsozialismus in Mittel- und Osteuropa

Ein Podiumsgespräch und Vorstellung des Kunstwerks „Urna“ von Paweł Bownik

Ein Podiumsgespräch und Vorstellung des Kunstwerks „Urna“

Begleitprogramm zur Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“

Donnerstag, 28.11.2024, 19 Uhr,

Haus der Geschichte Bonn, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn, www.hdg.de

Eintritt frei

Mehr Informationen unter: Veranstaltungen – Haus der Geschichte (hdg.de)

Um vorherige Anmeldung zur Veranstaltung wird hier gebeten.

Am 28. November 2024 präsentiert der polnische Künstler Paweł Bownik seine Arbeit „Urne“ im Haus der Geschichte. Die Fotografie zeigt ein gläsernes Gefäß mit der langsam zerfallenden Asche von Büchern aus der in Brand gesetzten Krasiński-Bibliothek in Warschau. Sie thematisiert das bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands 1944 zerstörte Kulturgut der Warschauer Nationalbibliothek.

Der 63 Tage dauernde Aufstand war die größte militärische Erhebung gegen die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg. Er gilt als fester Bestanteil der polnischen Erinnerungskultur und als einer der wichtigsten nationalen Mythen Polens, doch seine Rezeption spaltet auch 80 Jahre später noch die polnische Gesellschaft. In der deutschen Öffentlichkeit ist der Aufstand hingegen kaum bekannt, obwohl bei seiner Niederschlagung rund 200.000 Polinnen und Polen, darunter 150.000 Zivilisten, ihr Leben verloren. Die polnische Hauptstadt wurde von den deutschen Einheiten dem Erdboden gleichgemacht. Die verbleibende Bevölkerung floh, wurde vertrieben oder in Lager deportiert.

Nach der kurzen Vorstellung des Kunstwerks durch Paweł Bownik folgt ein Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Anke Hilbrenner, Universität Düsseldorf, Dr. Jacek Kordel, Nationalbibliothek Warschau und Prof. Dr. Katja Makhotina, Universität Göttingen über die Erinnerungen an den Nationalsozialismus im östlichen Europa. Trotz gemeinsamer Gewaltgeschichte durch Nationalsozialismus und Stalinismus verlaufen die erinnerungskulturellen Debatten höchst unterschiedlich und sind innerhalb der einzelnen Gesellschaften auch politisch umkämpft. Der Perspektivwechsel offenbart auch blinde Flecken in der deutschen Erinnerungskultur. Das Gespräch moderiert Dr. Magdalena Gebala, Deutsches Kulturforum östliches Europa.

Die Veranstalter: Haus der Geschichte Bonn, Polnisches Institut Düsseldorf

Die Veranstaltung findet in Kooperation dem Deutschen Kulturforum östliches Europa statt und mit freundlicher Unterstützung der Nationalbibliothek in Warschau.

Vor der Veranstaltung bieten HDG um 18 Uhr eine öffentliche Begleitung durch die Wechselausstellung an. Um vorherige Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten:

Präsentation des Kunstwerks „URNA“ in der Lounge bis 1. Dezember 2024

Öffnungszeiten: Di–Fr 9–17 Uhr; Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr

Haus der Geschichte Bonn, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn, www.hdg.de

 

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