Knolle der Nationen? Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen



























Vol. 2 „KNOLLE DER NATIONEN?
Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen “
#AllesKartoffel? Es waren zwei spannende und köstliche Tage rund um die Kartoffel. Zum kulinarischen Projekt „Knolle der Nationen? Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen“ versammelten die Veranstalter in Düsseldorf hochkarätige Gäste – Esskulturforscher:innen und Historikern:innen aus Polen, Deutschland und Österrreich: Dr. Ingrid Haslinger (Wien), Dr. Peter Peter (München), Wojciech Marchlewski , Dr. Marta Sikorska (Torun), Prof. Dr. Josef Matzerath (Dresden).
In Europa lange Zeit mit Misstrauen betrachtet, galt sie als giftig und unrein, erst in der Aufklärung erlangte ihre Wahrnehmung eine Wende. Bekannt als Erdäpfel – Kartoffel – Bramburi ist das Knollengemüse aus der polnischen und deutschen Küche nicht wegzudenken, ob als Delikatesse auf der Tafel der Könige, oder aber auch als Nahrungsmittel der Armen, und vieles dazwischen.
Bereits am Sonntag, 5.10., haben die Esskulturforscher:innen und Historikern:innen in einem Seminar im Polnischen Institut Düsseldorf die Forschungsergebnisse ausgetauscht, über die Wahrnehmung und die kulinarische Verwendung der Kartoffel in Europa seit dem 17 Jh. gesprochen. Im Anschluss an das Seminar fand ein praktischer Teil – ein kulinarischer Workshop im Restaurant Agatas teil, bei dem sie ausgewählte Kartoffelrezepte aus zwei Jahrhunderten nachgekocht haben. Das Seminar eröffnete Gesandter Rafal Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf und Grzegorz Mazur, Leiter der Abteilung Historische Rekonstruktion im Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów.
An Montag im Schloss Benrath präsentierten die Gäste einem breiten Publikum ihre Vorträge zum Thema Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen. Gleichzeitig fand eine kulinarische Vorführung und Verkostung der Speisen nach alten Rezepten – interpretiert von Norbert Sokołowski, Experten für historische kulinarische Rekonstruktion und Chefkoch am Museum des Schlosses König Johann III. in Wilanów, gemeinsam mit seinem Team.
Den Abend eröffneten der Gastgeber prof. Stefan Schweizer, Stiftung Schloss und Park Benrath und Gesandter Rafal Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf. Die Moderation übernahm Dr. Marta Sikorska, Wissenschaftlerin an der Nikolaus Kopernikus Universität Torun.
Unser herzlicher Dank gilt unseren Partnern: Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów, Stiftung Schloss und Park Benrath, Restaurant Agata´s . Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Esskulturforscher:innen und Historikern:innen für ihre Beiträge und bei dem zahlreichen Publikum für das lebhafte Interesse.
Das Projekt hat das Polnische Institut Düsseldorf 2024 gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów, Stiftung Schloss und Park Benrath unter dem Titel „Von der Girlande der Königin Marysieńka zum Kartoffelsalat. Die Kartoffel in der polnischen und deutschen kulinarischen Tradition“ gestartet. Der erste Teil war dem Thema „Vor-Kartoffel-Ära: Vergessene Biodiversität“ gewidmet. Der zweite Teil „Knolle der Nationen? Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen“ war zugleich der Abschluss des Projekts.
Veranstalter: Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów, Polnisches Institut Düsseldorf, Stiftung Schloss und Park Benrath, Restaurant Agata´s
Das Projekt wird gefördert aus den Mitteln des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe im Rahmen des Programms „Kultura inspirująca” („Inspirierende Kultur”)
Medienpatronat: Magazin THE DORF
___________________________________________
KULINARISCHE VORFÜHRUNG mit historischen Kommentaren von Esskulturforschern und Historikern aus Polen, Deutschland und Österreich.
ORT: Schloss Benrath, Roland Weber Festsaal & Kapelle
Benrather Schloßallee 100-106, 40597 Düsseldorf
Eintritt frei / Anmeldung unter: besucherservice@schloss-benrath.de
Anzahl der Plätze begrenzt
Die Kartoffel, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus der Neuen Welt nach Europa kam, wurde zunächst mit Misstrauen betrachtet und fand in der deutschen und polnischen Küche nicht sofort Anklang. Mit der Aufklärung änderte sich die Wahrnehmung und kulinarische Verwendung der Kartoffel erheblich, die nun als unverzichtbares Nahrungsmittel und als Geschenk des Himmels zur Vermeidung von Hungersnöten angesehen wurde. Esskulturforscher:innen und Historiker:innen verfolgen die äußerst spannende Kulturgeschichte des Gemüses, das in der polnischen und deutschen Küche einen äußerst wichtigen Platz einnimmt.
BEGRÜSSUNG:
Prof. Dr. Stefan Schweizer, Direktor Stiftung Schloss und Park Benrath,
Grzegorz Mazur, Leiter der Abteilung Historische Rekonstruktion im Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów,
Gesandter Rafał Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf
KURZVORTRÄGE:
Dr. Ingrid Haslinger, Wojciech Marchlewski, Prof. Dr. Josef Matzerath, Dr. Peter Peter, Dr. Marta Sikorska
Begleitend zu den Vorträgen MINI-VERKOSTUNG zum Thema Die Kartoffel in mitteleuropäischen Esskulturen, interpretiert von Norbert Sokołowski, Experte für historische kulinarische Rekonstruktion und Chefkoch im Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów und seinem Team.
MODERATION: Dr. Marta Sikorska, Wissenschaftlerin an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn
Stiftung Schloss und Park Benrath
Benrather Schloßallee 100-106, 40597 Düsseldorf
Weitere Informationen zum Projekt
Seit 2018 führen das Polnische Institut Düsseldorf und das Museum Schloss Johann III. in Wilanów in Kooperation mit der Stiftung Schloss Benrath und dem Sternrestaurant Agata’s kulinarische Projekte durch. Von 2020 bis 2023 haben wir das Langzeitprojekt „Vier Jahreszeiten in der polnischen kulinarischen Tradition“ realisiert, das sich der historischen kulinarischen Rekonstruktion (Ausgabe: Herbst 2021, Sommer 2022, Frühling und Winter 2023) widmete.
Im Jahr 2024 haben wir die Realisierung eines neuen historisch-kulinarischen Forschungsprojekts mit Forscher:innen der Esskultur und Geschichte aus Polen, Deutschland und Österreich, begonnen.
Im Rahmen des Projekts wollen wir die Aufmerksamkeit auf die Kulturgeschichte des Gemüses lenken, das in der polnischen und deutschen Küche einen äußerst wichtigen Platz einnimmt. Unser Ziel ist es, die kulinarischen Traditionen und die vergangene Esskultur als Inspirationsquelle für die heutigen Generationen zu reflektieren.
Die Kartoffel, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus der Neuen Welt nach Europa kam, wurde zunächst mit Misstrauen betrachtet und fand in der deutschen und polnischen Küche nicht sofort Anklang.
Mit der Aufklärung änderte sich die Wahrnehmung und kulinarische Verwendung der Kartoffel erheblich, die nun als unverzichtbares Nahrungsmittel und als Geschenk des Himmels zur Vermeidung von Hungersnöten angesehen wurde. In Polen entwickelte sich der Feldanbau dieser Pflanze etwas später als in den deutschen Staaten – erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Von der Faszination für die vielseitige Verwendung der Kartoffel in der Küche zeugen Kochbücher, die sich ausschließlich der Kartoffel widmen und sowohl in deutscher als auch in polnischer Sprache erscheinen. Der Autor eines dieser Bücher, das 1884 in Dresden erschien, vermerkt in der Einleitung: „Kein anderes Nahrungsmittel kann in so großer Mannigfaltigkeit Verwendung finden, als gerade die Kartoffel, die so unentbehrlich wie das Brot das billigste Nahrungsmittel der Armut und in ihren Verwandlungen ein leckeres Gericht auf der Tafel der Reichen ist […] Heute ist die einst so verachtete südamerikanische Knollenwurzel ein unentbehrliches Nahrungsmittel für die Völker des ganzen Weltalls.“
Im Programm
SONNTAG, 5.10.2025 – geschlossene Veranstaltung
Deutsch-österreichisch-polnisches Seminar und Workshop mit Esskulturforscher:innen und Historiker:innen
MONTAG, 6.10.2025, 18:00-20:00 Uhr
KULINARISCHE VORFÜHRUNG mit historischen Kommentaren von Esskulturforscher:innen und Historiker:innen aus Polen, Deutschland und Österreich.
***
Veranstalter: Museum des Schlosses König Johanns III. in Wilanów, Polnisches Institut Düsseldorf, Stiftung Schloss und Park Benrath, Restaurant Agata´s
Das Projekt wird gefördert aus den Mitteln des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe im Rahmen des Programms „Kultura inspirująca” („Inspirierende Kultur”)
Medienpatronat: Magazin THE DORF