So 12.06.2005

Zu Lande und zur See“ von Zbigniew Kruszyński
Ein selbst ernannter Parkwächter führt in seinem Revier minutiös Buch über die zahllosen Parksünder. Eine alte Privatlehrerin verlässt aus Angst vor den gesellschaftlichen Veränderungen kaum mehr das Haus. Ein Textkorrektor korrigiert nicht nur den Text, sondern manipuliert auch den Inhalt. Studenten, die in einer Reparaturwerkstatt arbeiten, dabei aber nichts reparieren. Kruszyńskis (geb. 1957) Figuren sind Prototypen einer Gesellschaft auf der Suche nach einer neuen Identität. Sie alle stellen sich dem Wandel der Zeit auf ihre zum Teil kuriose Weise. Mit Feingefühl und liebevollem Spott zeichnet Kruszyński die Gesellschaft des modernen Polens. Von der polnischen Kritik als das beste Buch des Jahres 1999 gefeiert.

„Jauche“ von Wojciech Kuczok
Wojciech Kuczok (geb. 1972) gehört zu den wenigen jungen Schriftstellern, denen es gelang, sich von dem für ihre Generation typischen Stil abzuheben. Das Gefühl für Sprache – zugleich Qualitätsmerkmal und eigentümlicher Fetisch vieler junger Autoren – erreichte hier das Niveau einer überwältigenden Empfindsamkeit, mit der sich keiner seiner Altersgenossen messen konnte. Bei seinem neuen Roman „Jauche“ handelt es sich um eine pseudo-autobiographische Erzählung über den Alptraum der vor allem von Demütigungen gekennzeichneten Kindheit des Erzählers. Kuczok schreibt sich erfolgreich in eine literarische Tradition ein, die sich der Austreibung der Dämonen der Kindheit widmet. Nike 2004, der renommierteste Literaturpreis Polens.

Ein Gemeinschaftsprojekt des Polnischen Instituts Düsseldorf, des Generalkonsulats der Republik Polen Köln und des Europäischen Kulturzentrums IGNIS e.V. Die Veranstalter danken dem Kulturamt Köln und dem Land NRW für die freundliche Unterstüzung.