26.01.2018 - 8.07.2018 Geschichte & Diskussionen, Kunst, Programm Mahn- und Gedenkstätte

Menschen in Auschwitz 1941-1943. Häftlingsporträts von Josef Rosalia Hein 🗺

Josef Rosalia Hein, Preisträger des Pfalzpreises für Bildende Kunst, besuchte 2015 das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau. Tief bewegt von der Geschichte und Intensität des Ortes, begann er, seine Eindrücke künstlerisch zu verarbeiten.

Fr 26.01.2018 – So 08.07.2018, Eröffnung: Donnerstag, 25.01.2018, 19.00 Uhr
Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, 40213 Düsseldorf

Eine Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf https://www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette.html in Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf.

Der Name Auschwitz-Birkenau ist wie kein anderer im öffentlichen Gedächtnis verbunden mit dem nationalsozialistischen Massenmord an den Juden Europas. Weniger bekannt ist, dass das Lager Auschwitz I zunächst als ein Ort zur Inhaftierung und Vernichtung vor allem der polnischen Bevölkerung im Rahmen der nationalsozialistischen „Germanisierungspläne“ im Sommer 1940 errichtet wurde. Auschwitz II (Birkenau) wurde erst ab Herbst 1941 errichtet.

Josef Rosalia Hein, Preisträger des Pfalzpreises für Bildende Kunst, besuchte 2015 das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau. Tief bewegt von der Geschichte und Intensität des Ortes, begann er, seine Eindrücke künstlerisch zu verarbeiten. Daraus sind 111 Tuschezeichnungen und eine Videoinstallation entstanden. Zur Grundlage seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz wurden für Hein die erkennungsdienstlichen Fotografien, die unter anderem durch den inhaftierten Fotografen Wilhelm Brasse ab 1941 von bestimmten Häftlingen angefertigt werden mussten.
Während die Fotografien die typischen erkennungsdienstlichen Positionen – Profilbild, Frontalaufnahme und halbschräges Profil mit Kopfbedeckung – zeigen, beschränkt Hein sich in seinen Tuschezeichnungen und in der Videoinstallation auf die frontale Ansicht der einzelnen Männer und Frauen. Die Reduktion des einzelnen Porträts auf schwarze Tusche auf weißem Papier, die auch in der Videoinstallation aufgegriffen wird, schafft eine würdevolle Eindrücklichkeit.

Ergänzend zu den Werken Heins erarbeiteten Mitarbeiterinnen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf mehrere Ausstellungstafeln, die in den historischen Kontext des Lagers Auschwitz, seiner Häftlingsgesellschaft und den Entstehungsrahmen der erkennungsdienstlichen Fotografien einführen. Eine computerbasierte Darstellung der wenigen verfügbaren biografischen Daten der Inhaftierten ergänzt die Ausstellung.

Kuratorinnen: Astrid Wolters und Andrea Kramp, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf bietet Ausstellungs-Führungen an, die unter 0211/89-96205 angefragt werden können sowie ein umfangreiches Begleitprogramm.

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