WBS70 – fünfzig Jahre danach 🗺
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von internationalen Künstler(inne)n, die sich mit dem Sujet des industriellen Wohnungsbaus der Ära vor 1990 beschäftigen. Anlass für diese mit einem umfangreichen Rahmenprogramm gekoppelte Ausstellung ist das 50-jährige Jubiläum der meist nur WBS 70 genannten Wohnungsbauserie 70, die das Erscheinungsbild vieler ostdeutscher Wohngebiete und Orte prägt. Denn sie war der am weitesten verbreitete Plattenbautyp der DDR.
Zur Ausstellung wurden Künstler/innen aus Deutschland und Mittelosteuropa eingeladen. Das interdisziplinäre Konzept fördert den Dialog zwischen den Kunstschaffenden aus verschiedenen Ländern und schafft zugleich eine Art Forschungsplattform, auf der die Rezeption des Plattenbaus in der Kunst der ehemaligen Ostblockländer miteinander verglichen wird.
Die Teilnehmer/innen bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksmittel. Es werden sowohl Werke klassischer Kunstgattungen wie der Malerei (Maria Kiesner / PL & Hendrik Voerkel / D) als auch Arbeiten aus dem Bereich der neuen Medien oder der konzeptuellen Kunst (Daniela Svobodova / CZ, Zuzanna Kryńska / PL & Martin Morgenstern / D) präsentiert. Einige interdisziplinäre Arbeiten stammen aus dem Grenzbereich zwischen Design, Wissenschaft und Kunst. Dazu gehört ein Projekt von Alexander Rex (D). Die architektonischen Bastelbögen, Pappmodelle und Bücher des spanisch-polnischen Kollektivs „Zupagrafika“ von David Navarro (ESP) und Martyna Sobecka (PL) zeigen die enorme Resonanz des Plattenbaus in der Populärkultur. Viele ihrer hippen Arbeiten, wie das Modellbaubuch „Panelki“, sind inzwischen weltweit bekannt; nicht zuletzt durch Instagram. Zhanna Kadyrova (UA) untersucht das Zusammenspiel von Mensch und Architektur.
Neben der Hauptausstellung im Galerieraum des Kunsthaus Raskolnikow in Dresden-Neustadt wird eine Plattenbauwohnung in Dresden-Gorbitz als externer Standort dienen. Hier wird die Indoor-Installation „Wohnmaschine 2.0“ des Künstlers Martin Maleschka (D) gezeigt. Stefan Paruch (PL) zeigt auf der bereits von weitem sichtbaren Brandwand des Kunsthauses in der Böhmischen Straße 34 eine Outdoor-Installation.
Pressemappe >> PDF (1 MB)
Ort: Raskolnikow, Böhmische Straße 34, 01099 Dresden
Öffnungszeiten: Di–Do 10:00–15:00 / Mi–Fr 15:00–18:00 / Sa 11:00–14:00
Eintritt: frei
Info: galerie-raskolnikow.de, www.tomaszlewandowski.de
Titelbild: Zupagrafika – Modern-East