Musikalische Leitung: Jan Tomasz Adamus
Noch bevor Georg Philipp Telemann in die Dienste des Eisenacher Hofes trat, zog es ihn im Jahr 1705 an den Hof von Żary (Sorau) im heutigen Polen. Von hier aus lernte er auf den ausgedehnten Reisen des Hofes auch das ferne Pszczyna (Pless) sowie das prächtige Kraków (Krakau) kennen. Von dem dabei Erlebten und insbesondere von der polnischen Musik zeigte sich Telemann tief beeindruckt. Lebhaft berichtete er von den kompositorischen Auswirkungen:
„Als der Hof sich ein halbes Jahr lang nach Plesse […] begab, lernte ich sowohl daselbst als in Krakau die polnische und hanakische Musik in ihrer wahren barbarischen Schönheit kennen. […] Ein Aufmerkender könnte von ihnen […] Gedanken für ein ganzes Leben erschnappen. Genug, in dieser Musik steckt überaus viel Gutes; wenn behörig damit umgegangen wird. Ich habe, nach der Zeit, verschiedene grosse Concerte und Trii in dieser Art geschrieben, die ich in einen italienischen Rock, mit abgewechselten Adagi und Allegri, eingekleidet.“
Die Capella Cracoviensis ist für Freunde der Alten Musik schon seit rund fünfzig Jahren ein klangvoller Name. Sie gastierte auf wichtigen europäischen Festivals wie den Schwetzinger Festspielen oder dem Bachfest Leipzig und ebenso in vielen großen europäischen Konzertsälen. Lässt sich ein besseres Ensemble für Telemanns polnisch inspirierte Werke denken als eines aus jener Region, in der Telemann die unbändige Kraft der polnischen Volksmusik kennenlernte?
Programm:
Georg Philipp Telemann
Concerto G-Dur für zwei Violinen, Viola und Basso continuo TWV 43:G7
Concerto polonoise D-Dur für Traversflöte, Streicher und Basso continuo TWV 51:D3
Concerto B-Dur für zwei Violinen, Viola und Basso continuo TWV 43:B3
Concerto E-Dur für Traversflöte, Oboe d’amore, Viola d’amore, Streicher und Basso continuo TWV 53:E1
Johann Gottlieb Janitsch
Sonaten
Veranstaltung auf Facebook
Info: capellacracoviensis.pl, www.telemann.org
Eintritt: 10–26 EUR
Ort: Schinkelsaal im Gesellschaftshaus, Schönebecker Straße 129, 39104 Magdeburg