9.11.2021 - 23.11.2021 Empfehlungsarchiv

Jüdisches Leben in Breslau/Wrocław vor und nach dem Holocaust

ONLINE / Themenabend mit Vortrag und Diskussion

Breslau/Wrocław blickt auf eine lange jüdische Geschichte zurück, deren Anfänge in das Mittelalter zurückreichen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt neben Berlin und Frankfurt am Main zur drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 begann die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich Ermordung der jüdischen Bevölkerung Breslaus. Die Tagebücher von Willy Cohn und Walter Tausk, beide im November 1941 in Kaunas von den Nationalsozialisten ermordet, sind erschütternde Zeugnisse dieses Untergangs.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das von der deutschen Bevölkerung verlassene Niederschlesien mit seiner Hauptstadt Wrocław zu einem wichtigen Zentrum der Ansiedlung für polnische Juden. Seit dem politischen Umbruch 1989 machen zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine und Kulturinstitutionen auf das vergessene deutsch-polnisch-jüdische Kulturerbe in Wrocław aufmerksam.

Programm:

Begrüßung
Uwe Neumärker
, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Impulsvortrag
Jun.-Prof. Dr. Tim Buchen, Dresden

Podiumsgespräch
Jun.-Prof. Dr. Tim Buchen, Dresden
Tamara Włodarczyk, Wrocław
Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Conrads, Stuttgart
Moderation: Dr. Ingo Loose, Berlin

Über die Referent*innen:

Tim Buchen (geb. 1979) ist Inhaber der BKM-Juniorprofessur „Ökonomische und soziale Netzwerke der Deutschen im östlichen Europa im 19. und 20. Jahrhundert“ an der TU Dresden und Leiter des Projekts „Topographie der Shoah in Breslau 1933–1949“.

Tamara Włodarczyk (geb. 1973) arbeitet als freie Ausstellungskuratorin und als Buchautorin zu Themen der jüdischen Geschichte in Breslau und Niederschlesien.

Norbert Conrads (geb. 1938) ist Professor i.R. für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart. Zu seinen Publikationen gehört u.a. die zweibändige Edition „Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933–1941“ von Willy Cohn.

Ingo Loose (geb. 1971) ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.

Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird gedolmetscht.

Veranstalter: Deutsches Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

 

Info: www.kulturforum.info/de/termine/veranstaltungen/1023829-juedisches-leben-in-breslau-vor-und-nach-dem-holocaust
Stream ab 9.11. um 19:00 Uhr (bis 23.11.2021): www.topographie.de/livestream

 

 

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