Karolina Trybała: „Hotel de Pologne“ 🗺
Finissage der Ausstellung „Ausgestopft und Ausgestellt? Versuch einer Begegnung mit Jüdischen Museen“
Karolina Trybała lebt und vermittelt zwischen den Kulturen. Sie wurde in Polen geboren und wuchs im Glatzer Bergland in Niederschlesien auf. Die Gegend war Anfang der Achtzigerjahre gleichermaßen vom Kommunismus und vom Katholizismus geprägt. Ihren Namen verdankt sie dem damals frisch gewählten Papst, dessen Wahl die Herzen der Polen mit der Hoffnung auf Freiheit erfüllte.
Als 16-Jährige zog sie nach Deutschland. Damals sprach sie keine Silbe Deutsch. Sie machte aus der Not eine Tugend – und sang. Ihre Ausbildung als Jazz-Sängerin und Musikpädagogin erfolgte an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater, am Jazz-Institut der Musikhochschule Katowice und an der Züricher Hochschule der Künste. Mittlerweile pendelt sie souverän zwischen den Welten und aus der Fremdheit von früher ist eine schwärmerische Hingabe zur Eigenart des längst Vertrauten geworden. Karolina Trybała passt in keine Schablone und bewegt sich virtuos zwischen Avantgarde und Entertainment.
Karolina Trybała singt nicht nur, sie sammelt Lieder und Geschichten, übersetzt, vermittelt zwischen den Kulturen und gibt Konzerte sowie Gesangsworkshops in ganz Europa. Mit besonderer Leidenschaft widmet sie sich seit vielen Jahren der Musik der 1920er-Jahre aus Galizien, wo Ihre Vorfahren herstammen. Im Konzert präsentiert Karolina jüdische Klassiker und Tangos der Zwischenkriegszeit, die in Lemberg und Warschau Furore machten und dann mit den Künstlern über Berlin bis nach Paris und Tel Aviv reisten. Karolina bezaubert auf Jiddish, Polnisch, Französisch und Hebräisch.
Veranstalter: Ariowitsch-Haus e. V., GRASSI Museum für Völkerkunde
Info: www.karolina-trybala.com,
Eintritt: 25/20 EUR (Tickets hier)
Ort: Bonvenon-Raum im GRASSI Museum für Völkerkunde, Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig
Foto © Karolina Trybała