Der „weibliche Vulcan“. Die Pianistin und Komponistin Maria Szymanowska 🗺
mit Danuta Gwizdalanka (Musikwissenschaftlerin), Krzysztof Meyer (Komponist), Peter-Oliver Loew (Herausgeber & Übersetzer) und musikalischen Gästen
Vor 200 Jahren konzertierte sie in Leipzig, Weimar und ganz Europa: die Komponistin und Pianistin Maria Szymanowska (1789–1831). Goethe war von ihr tief beeindruckt, wenn nicht gar in sie verliebt. Als eine der ersten Frauen lebte sie ein Virtuosenleben als tourende Pianistin und Komponistin. Für Clara Schumann könnte sie ein Vorbild gewesen sein – diese wurde erst 30 Jahre nach Szymanowska geboren.
Szymanowska war eine außergewöhnliche Musikerin. Aus einer jüdischen Familie stammend heiratete sie zunächst einen Gutsbesitzer. Doch als sie mit etwa 30 Jahren erste Erfolge als Komponistin und Pianistin feierte, erfand sie sich neu: Nach der Trennung von ihrem Mann wurde sie zu einer der ersten reisenden Pianistinnen Europas und zog viele Jahre durch den gesamten Kontinent, ehe sie sich in St. Petersburg niederließ.
Die Musikwissenschaftlerin Danuta Gwizdalanka zeichnet in ihrer Biografie (Harrassowitz 2023) aus der Reihe „Polnische Profile“ das Leben dieser besonderen Frau – die durch ihre Bekanntschaften mit Adam Mickiewicz und Johann Wolfgang von Goethe auch Eingang in die Literaturgeschichte fand – in schillernden Farben nach. Dabei entlarvt die Autorin auch einige Mythen, die sich im Laufe der Zeit um die Musikerin gerankt hatten. Gwizdalanka hat zahlreiche Musikerbiografien verfasst. In der Reihe „Polnische Profile“ erschienen bereits Bücher über Karol Szymanowski (übrigens kein Verwandter von Maria) und Mieczysław Weinberg.
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig
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Info: deutsches-polen-institut.de
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig