Dokumentarfilm, R: Max Lytvynov, UKR 2022, 62 min, OmdU, anschl. Gespräch mit Khrystyna Kozlowska (Schriftstellerin und Kulturmanagerin aus der Ukraine)
Moderation: Bernd Karwen (Polnisches Institut)
Der Dokumentarfilm versammelt Zeugnisse gewöhnlicher Menschen, die Augenzeug*innen des russischen Kriegs gegen die Ukraine wurden. Drei Frauen und zwei Männer, die während des ersten Monats der Invasion in Mariupol lebten, erzählen, was sie gesehen und gefühlt haben und wie sie inmitten des Krieges grundsätzliche Entscheidungen treffen mussten. Dazu erklingen aus dem Off Auszüge aus den Tagebüchern einer Protagonistin – der Journalistin Nadiya Sukhorukova, ebenfalls aus Mariupol.
Der Film, produziert von der Organisation Ukrainischer Produzenten (OUP), wird seit dem 24. August – dem Unabhängigkeitstag der Ukraine – mit Unterstützung des Außenministeriums der Ukraine auf der ganzen Welt gezeigt.
Stimmen zum Film:
„Das Außenministerium und unsere Botschaften weltweit decken jeden Tag die Wahrheit über die Verbrechen der Russischen Föderation auf. […] Die öffentliche Diplomatie des Ministeriums ist während des Krieges besonders aktiv, weil solche humanitären Projekte es ermöglichen, die Herzen der Menschen rund um den Globus zu erreichen. Die Lebensgeschichten von Ukrainer*innen sind das beste Mittel gegen russische Propaganda und Lügen. Der Dokumentarfilm ‚Mariupol. Unlost Hope‘ enthüllt dem internationalen Publikum die Fakten der russischen Aggression durch die Augen der direkten Zeugen. Wir arbeiten daran, dass die Welt das wahre Gesicht der Russischen Föderation sieht, und wir werden nicht aufhören, bis der letzte russische Soldat unser Land verlässt und die Schuldigen an der Aggression und den Verbrechen bestraft werden.“ (Dmytro Kuleba, Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Ukraine)
„All das hätte im 21. Jahrhundert nicht passieren dürfen. Ich möchte, dass die Menschen die Absurdität der Situation verstehen und spüren, dass Tausende wegen der Bosheit, der Grausamkeit und des Hasses der russischen Besatzer sterben. Für mich ist es wichtig, dass jedes Verbrechen der Raschisten aufgezeichnet wird, und sie werden für alles verantwortlich gemacht werden.“ (Nadia Suchorukowa, Protagonistin)
„Der Film hat keine Autorenstimme, keine Erzählung. Es ist eine Film-Wahrheit mit Geschichten von friedlichen Menschen im Krieg. Sie erzählen sie einfach und ohne Angst: was sie gesehen haben, wie sie sich gefühlt haben, was mit ihnen passiert ist. Stellen Sie sich die systematische Zerstörung einer Halbmillionenstadt vor, über mehrere Wochen hinweg, und diese Menschen waren mittendrin. Wir haben bewusst keine brutalen Aufnahmen gemacht, obwohl wir sie hatten, denn wir wollten keinen emotionalen Druck erzeugen. Die Hauptperson, Nadia, ist ein freundlicher Mensch, der niemanden hasst, und der Film spiegelt diese Stimmung wider. Jeder kann ‚Mariupol‘ sehen und erleben und erfahren, wie es dort war.“ (Max Lytvynov, Regisseur)
„Die Russen versuchen, die Erinnerung an ihre Verbrechen auszulöschen und eine neue Pseudo-Realität zu schaffen. Sie versuchen, alle Hinweise auf ihre Verbrechen in Mariupol zu vernichten. Unser Film ‚Mariupol. Unlost hope“ zielte von Anfang an darauf ab, alles zu dokumentieren, was wir können, und nicht, die Realität zu verzerren.“ (Volodymyr Borodyansky, Produzent)
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig
Veranstaltung auf Facebook
Info: http://oupdoc.com
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig