Der Białowieża-Urwald liegt an der Grenze zwischen Polen und Belarus. Es handelt sich um einen ausgedehnten, zusammenhängenden Urwald, in dem sowohl Laub- als auch Nadelbäume zu finden sind. Das eingetragene Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von 141.885 Hektar. Das Waldgebiet ist im Hinblick auf die Erhaltung seiner Biodiversität einzigartig. Hier ist die größte frei lebende Population von Wisenten (Europäischen Bisons) zu finden – des Tieres, das Symbol des Białowieża-Urwalds ist.

Der Białowieża-Urwald ist ein großes Waldgebiet an der polnisch-weißrussischen Grenze. Dank mehrerer Jahrhunderte des Naturschutzes überdauerte der Wald bis in die heutige Zeit in seinem natürlichen Zustand. Der Nationalpark Białowieża in Polen wurde 1979 in die Welt-erbeliste aufgenommen. 1992 wurde diese Eintragung um die Belovezhskaya Pushcha in Belarus erweitert. Die umfangreiche Erweiterung der Stätte im Jahr 2014 führte zu einer Gesamt-fläche von 141.885 ha mit einer Pufferzone von 166.708 Hektar.

Diese Stätte umfasst ein Gebiet aus Niederungswäldern, die für die mitteleuropäische Mischwald-Ökoregion charakteristisch sind. Die Erhaltung des Gebiets ist aufgrund des Umfangs seiner Primärwälder, die ausgedehnte unbe-rührte Bereiche umfassen, in denen natürliche Prozesse andauern, von außerordentlicher Bedeutung. Die Folge ist ein Reichtum an stehendem und am Boden liegendem Totholz und damit eine große Vielfalt an Pilzenund saprophylischen Wirbellosen. Durch die Stätte wird eine vielfältige und reiche Tierwelt mit 59 Säugetier-, über 250 Vogel-, 13 Amphibien-, sieben Reptilienarten und über 12.000 Arten von Wirbellosen geschützt.

Ikonisches Symbol der Stätte ist der Wisent: Schätzungsweise 900 Tiere leben in der gesamten Welterbestätte. Das sind fast 25 % der weltweiten Gesamtpopulation und über 30 % der frei lebenden Tiere.

Quelle: UNESCO (offizielle Webseite: whc.unesco.org)
Übersetzung: Agata Biernacka