Meisterkonzert mit Lidia Grychtołówna (Warschau) 🗺
Die 95-jährige polnische Pianstin (geb. 1928 in Rybnik) machte in den 60er- und 70er-Jahren Weltkarriere und ist in Polen inzwischen wieder sehr bekannt. Trotz ihres hohen Alters triit sie immer noch auf, u.a. mit den Warschauer Philharmonikern. 1980-2005 war sie Jurymitglied beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau. Einer ihrer Repertoire-Schwerpunkte sind die Werke Fryderyk Chopins und sie gilt als letzte Vertreterin der „alten“ Klavierschule, wie sie z.B. Vladimir Horowitz geprägt hatte.
Lidia Grychtołówna war Preisträgerin des V. Chopin-Wettbewerbs in Warschau (1955), des Robert-Schumann-Wettewerbs in Berlin (1956), des Busoni-Wettbewerbs in Bozen (1958) und des Wettbewerbs in Rio de Janeiro (1959). Zudem war sie Jurymitglied des Nationalen Chopin-Klavierwettbewerbs der Chopin-Stiftung in den USA (1990). 21 Jahre lang leitete sie als Professorin eine Klaviermeisterklasse an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die Maestra konzertierte in allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Im Laufe ihrer Konzertkarriere begegnete sie bedeutenden Musikern und Komponisten wie Arnold Schönberg, Artur Rubinstein und Krzysztof Penderecki. Lidia Grychtołówna hat mit namhaften Dirigenten zusammengearbeitet wie Constantin Silvestri, William Steinberg, Wolfgang Sawallisch, Roberto Benzi, Hiroyuki Iwaki, Kurt Sanderling, Kurt Mazur, Günther Herbig, Carlos Spierer sowie Stanisław Skrowaczewski, Stanisław Wisłocki, Kazimier Kord, Jerzy Salwarowski, Witold Rowicki, Antoni Wit, Andrey Boreyko, Wojciech Rajski und vielen anderen.
Grychtołówna hat auch private Beziehungen zu Thüringen: Während des Zweiten Weltkriegs war sie dort mit ihrer Familie in einem KZ interniert, weil ihr Vater sich gegen die Nationalsozialisten stellte.
Zusätzlich zu ihren traditionellen Liederabenden und Konzerten mit Orchestern spielt die Künstlerin seit 2020 Klavierabende live aus ihrer Warschauer Wohnung und streamt sie online.
Info: hfm-weimar.de
Ort: Hochschule für Musik „Franz Liszt“, Festsaal im Fürstenhaus, Platz der Demokratie 2–3, 99423 Weimar