Drama, R: Jan Komasa, PL 2019, 115 min, OmdU
In der Logik des Christentums ist Gott nicht nur in der Kirche präsent, sondern überall. Auch in der Strafanstalt für junge Männer, in der wir Daniel kennenlernen – einen fragilen Jungen mit klarem, unschuldigen Blick, der bei den Knast-Gottesdiensten aufblüht und doch als Vorbestrafter keine Chance hat, jemals Priester zu werden.
Beim Arbeitseinsatz in einem Karpatendorf bietet sich plötzlich unverhofft die Gelegenheit: Der junge Mann wird für einen Geistlichen gehalten und schlüpft zunehmend bereitwillig in die ersehnte Rolle. Und es geschieht das Erstaunliche: Die Menschen hören ihm zu, wenn er im Freestyle zu ihnen spricht. Zunehmend beginnt er, sich in die Geschicke des Dorfs einzumischen. Wie lange kann dieses riskante Spiel gut gehen?
Komasa mischt Krimi mit Sozialstudie und Romanze mit Thriller. Dabei kann er sich vor allem auf seinen grandiosen Hauptdarsteller Bartosz Bielenia verlassen, der glaubwürdig den Spagat zwischen einem Straßenjungen mit Drogenerfahrung und einer belesenen, weisen Respektperson schafft.
Jan Komasa (geb. 1981) studierte an der Filmhochschule Łódź und gewann mit seinem Langspiel-Debüt „Sala samobójców“ (2010) zahlreiche Preise. Dank seinen ebenfalls sehr erfolgreichen Filmen „Miasto 44“ (2014) und „Boże Ciało“ gilt er als einer der talentiertesten Vertreter der jungen Regie-Generation.
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig in Kooperation mit der Volkshochschule Görlitz e.V. und dem Kino Camillo Görlitz
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Info: www.camillo-goerlitz.de, www.vhs-goerlitz.de
Ort: Camillo, Handwerk 13, 02826 Görlitz
Bilder © Arsenal Filmverleih