23.11.2024 Diskussion, Programm, Vortrag Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig

Café Ukraїna #5 🗺

LEIPZIG / 18:00 / Vortrag von Nathanael Wolff über den Holodomor

#SolidarityWithUkraine

Nach den Gesprächem mit Jurko Prohasko und Ihor Doroshenko geht es diesmal um den Holodomor.

Das zusammengesetzte Wort „Holodomor” bedeutet in etwa „Mord durch Hunger“. Es bezeichnet den Genozid, welchen das sowjetische Regime unter Josef Stalin 1932/33 durch eine vorsätzlich initiierte Hungersnot am ukrainischen Volk beging. Die Sowjetunion ermordete auf diese Weise nicht nur mehrere Millionen Ukrainer*innen, sondern traumatisierte auch die ukrainische Gesellschaft über mehrere Generationen hinweg. Seitdem die Ukraine 1991 ihre Unabhängigkeit erlangte, gilt der Holodomor in ihrer Erinnerungskultur als zentrales nationales Trauma.

Obwohl der sowjetische Hunger-Genozid am ukrainischen Volk eines der größten Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts war, wurde er in Deutschland lange Zeit ignoriert. Die Bundesregierung weigerte sich lange, ihn als Völkermord einzustufen, um ihre guten Beziehungen zu Russland nicht zu gefährden. Erst nach Beginn der russischen Großinvasion 2022 erkannte der Bundesrat den Holodomor am 30. November 2022 als Völkermord an. Die Bundesregierung verweigert sich aber bis heute der Ansicht, dass Russland unter Wladimir Putin einen weiteren Genozid in der Ukraine begeht.

In seinem Vortrag wird Nathanael Wolff nicht nur Ursachen, Verlauf und Umgang mit dem Holodomor darstellen, sondern auch die Verbindungen zum genozidalen Vernichtungskrieg aufzeigen, mit dem Russland als Erbe der Sowjetunion erneut versucht, die ukrainische Gesellschaft zu vernichten. Nach dem Vortrag gibt es die Möglichkeit für Nachfragen und eine Diskussion.

Zur Veranstaltungsreihe „Café Ukraїna“:

Seit jeher ist das Polnische Institut Berlin – Filiale Leipzig ein Ort europäischer Begegnungen, seit ca. 25 Jahren insbesondere auch mit Polens Nachbarland Ukraine. Davon zeugen Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Diskussionen. Besonders seit dem landesweiten russischen Angriffskrieg vom Februar 2022 ist das Institut verstärkt Ort der Begegnung mit ukrainischer Kultur und mit Ukrainer*innen geworden. Gemeinsam mit dem Freundeskreis der Ukraine in Leipzig öffnet es seit Juli seine Räume für monatliche Treffen, bei denen die Ukraine im Mittelpunkt steht – mit Gesprächsrunden, Autor*innenabenden, Filmvorführungen, Konzerten und vielem mehr.


Дорогі Друзі України!
Агресивна війна росії проти України триває вже 11й рік, та більше двох років триває повномасштабне вторгнення… Протягом цього часу твориться історія, поширювати яку є не тільки нашою привілеєю, як жителів Євроейсього Союзу та вільного світу, але і також нашим обов’язком.
Ніхто. Не має. Забути.
Саме тому der Freundeskreis der Ukraine in Leipzig починає регулярні щомісячні зуcтрічі, де ми усі, зможемо обговорити політичну ситуацію, пізнати більше про історію та культуру України, збирати пожертви, опинитися в колі однодумців, та розширювати це коло!

Усіх щиро запрошуємо!
Слава Україні!
***
Liebe Freund*innen der Ukraine!
Der aggressive und böse Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert bereits das elfte Jahr, und die große Invasion dauert seit mehr als zwei Jahren an. In diesem Zeitraum wird Geschichte geschrieben und die Verbreitung dieser Geschichte ist nicht nur unser Vorrecht als Einwohner der Europäischen Union und der freien Welt, sondern auch unsere Pflicht.
Niemand darf vergessen!
Deswegen startet der Freundeskreis der Ukraine in Leipzig regelmäßige monatliche Meet-Ups. Bei diesen Treffen wird die politische Situation besprochen, Interessantes über die Geschichte und Kultur der Ukraine vermittelt und Spenden gesammelt. Sie bieten die Gelegenheit, im Kreise Gleichgesinnter zu sein und diesen Kreis weiter zu erweitern.

Alle sind herzlich eingeladen!
Slava Ukraini!

Veranstalter: Freundeskreis der Ukraine in Leipzig mit Unterstützung des Polnischen Instituts Berlin – Filiale Leipzig

Veranstaltung auf Facebook
Info:
freundeskreisukrleipzig.wordpress.com
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig

 

Foto: Alexander Wienerberger – Holodomor 1933 in Charkiw © Wikipedia / gemeinfrei

 


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