Diskussion mit:
Witold Rodkiewicz (Zentrum für Oststudien / OSW, Warschau),
Julia Herzberg (GWZO Leipzig) und
Nicolaus von Twickel (Zentrum Liberale Moderne, Berlin)
Moderation: Cornelius Ochmann (Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Warschau)
Begrüßung: Bernd Karwen (Polnisches Institut)
Mehr als drei Jahre nach Beginn der russischen Großinvasion in die Ukraine ist ein Ende des Angriffskriegs nicht in Sicht. Europa steht vor einer sicherheitspolitischen Zäsur: Die Bedrohung durch Russland wächst, die transatlantischen Beziehungen sind belastet und die NATO steht an ihrer Ostflanke zunehmend unter Druck.
Die Diskussion befasst sich unter anderem mit den unterschiedlichen historischen Erfahrungen und Wahrnehmungen Russlands. Legte Deutschland lange Zeit den Fokus auf Dialog und vor allem wirtschaftliche Verflechtung, so prägen in Polen und anderen Ländern Ostmitteleuropas tiefgehende Erfahrungen mit imperialer Hegemonie, Besatzung und Zwangsherrschaft die Sicht auf Moskau.
Diese unterschiedlichen Erfahrungen und Erinnerungen wirken bis heute auf die politische Kultur und beeinflussen, wie die Bedrohung durch Russland bewertet wird. Wo in Teilen Westeuropas noch vor wenigen Jahren Hoffnung auf Kooperation und Demokratisierung durch Handelspartnerschaften bestand, überwiegt in Polen und seinen Nachbarn schon länger die Überzeugung, dass nur Abschreckung und Geschlossenheit Sicherheit garantieren können.
Wie sollte Europa – insbesondere Deutschland und Polen – auf diese Herausforderung reagieren? Welche Lehren lassen sich aus den Erfahrungen der Länder ziehen, die direkt an Russland, Belarus und die Ukraine grenzen? Und wie kann eine gemeinsame europäische Politik aussehen, die Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit miteinander vereint? Im Fokus steht auch die Frage, was das heutige Russland unter Wladimir Putin kennzeichnet – und wie eng die innenpolitischen Repressionen mit der aggressiven Außenpolitik des Kremls verflochten sind. Diskutiert werden außerdem Strategien, wie die Ukraine langfristig unterstützt und Frieden in Freiheit auf dem europäischen Kontinent gesichert werden kann.
Die Diskussion in deutscher und englischer Sprache mit Simultandolmetschung ist Teil eines von der Bundeszentrale für Politische Bildung geförderten Projekts mit weiteren Diskussionen in Erfurt (30.10.) und Jena (12.11.). Dabei wird sowohl über die reale Bedrohung durch Russland als auch über die unterschiedlichen Sichtweisen in Deutschland (vor allem im Osten) und Polen diskutiert.
Veranstalter: Zentrum Liberale Moderne und Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung
Veranstaltung auf Facebook
Info: russlandverstehen.eu/de/herausforderung-russland-diskussion-in-leipzig-ankuendigung
Eintritt: frei, Anmeldung unter https://forms.cloud.microsoft/e/ZfTBRBZHZf
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig