23.09.2025 Programmarchiv Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig

Renate Schmidgall: Kein Verlass auf Uhren und Gestirne 🗺

LEIPZIG / 19:30 / Lyriklesung mit der ausgezeichneten Übersetzerin polnischer Literatur

Zum Internationalen Hieronymustag

Moderation: Markus Sahr (Die Fähre e. V.)

„Aus dem Polnischen übersetzt von Renate Schmidgall“ – so kennen deutsche Leser*innen  polnischer Literatur ihren Namen. Dass sie auch selbst seit Jahrzehnten Gedichte verfasst, wissen „ihre“ polnischen Autor*innen besser als ihre deutschen Leser*innen. „Die fremde Sprache, / die mir ans Herz wächst / und Blüten treibt“, heißt es in Schmidgalls Gedicht „Ansichtskarten aus Polen“. Nun erscheinen endlich ihre Gedichte auch in Deutschland im schön gestalteten Band, „Kein Verlass auf Uhren und Gestirne“ im Secession Verlag.

Reante Schmidgall wird 2025 für ihr Lebenswerk mit dem Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet am 25. September 2025 in Heidelberg statt.

Der Dichter und Verleger Michael Krüger schreibt in seiner Nachbemerkung zum Buch:

„Endlich! Endlich sind die Gedichte von Renate Schmidgall in einem Band versammelt! Seit einigen Jahren lese ich hier und da in Zeitschriften diese betörend schönen Verse und habe mich schon oft gefragt, welcher Verlag sie endlich zusammenstellt, damit ihre Leuchtspur über das einzelne Gedicht hinaus sichtbar wird. Als ich kürzlich in Warschau war, um den 100.Geburtstag von Zbigniew Herbert zu feiern, drückte man mir einen Band mit Renates Gedichten in polnischer Übersetzung in die Hand; und schon vorher hat Adam Zagajewski mich gebeten, mich für diese einzusetzen, weil doch auf einen Blick klar wird, dass hier eine bedeutende Dichterin zu entdecken ist. Und bis Adam nach Wisława Szymborska eine Dichterin empfahl, musste viel Wasser die Weichsel hinabgeflossen sein. Und schließlich hat mich auch Tadeusz Dąbrowski, mein alter (junger) polnischer Dichterfreund aus Danzig, aufgefordert, endlich für einen ordentlichen Band mit Renates Gedichten zu sorgen. Deshalb bin ich froh, dass nun der Secession Verlag die Initiative ergriffen hat und jeder, der will, sich mit der großen Kunst von Renate Schmidgall, das Schwere leicht zu formulieren, beschäftigen kann.

Warum die Polen unisono sich für diese Poesie einsetzen? Das hat zwei Gründe. Einmal verstehen sie etwas von Poesie – und da viele der polnischen Dichter deutsch sprechen, wissen sie, wovon sie reden; und zweitens, weil Renate dafür gesorgt hat, dass nach der unbeschreiblichen Leistung von Karl Dedecius die keineswegs erwartbare Tradition der polnischen Poesie in deutscher Übersetzung fortgesetzt wurde. Für diese unbezahlbare Arbeit wurde sie zu recht mit dem Europäischen Übersetzerpreis Offenburg, dem Karl-Dedecius-Preis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet. Aber dieser in jeder Hinsicht verdiente Ruhm hat offenbar dazu geführt, dass die eigenen Gedichte (wenigstens in Deutschland) im Schatten standen.“

Der 30. September wird in Erinnerung an den Bibelübersetzer Hieronymus als  „Internationaler Tag des Übersetzens“ begangen. An diesem Tag würdigen wir das Wirken von Übersetzer*Innen.

Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig in Kooperation mit Die Fähre e.V. und dem Secession Verlag

Veranstaltung auf Facebook
Info: secession-verlag.com/buecher/kein-verlass-auf-uhren-und-gestirne
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 0, 04109 Leipzig

 

 

Foto © Edyta Dufaj / Polish Book Institute

 


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