Gespräch und Buchvorstellung im Rahmen der Jahreskonferenz zu 30 Jahren Dubnow-Institut (05./06.10.2025)
16:00
Challenges, Transformations, Upheavals. Jewish Studies in East-Central Europe Today
Roundtable-Gespräch mit Kateřina Čapková, Philipp Graf, Kamil Kijek, Ruth Leiserowitz & Michael L. Miller
Begrüßung: Bernd Karwen (Polnisches Institut)
Einführung: Markus Kirchhoff (Dubnow-Institut)
Moderation: Katrin Steffen
Die Epochenwende 1989/90 markierte einen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung und Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur in Zentral- und Osteuropa. Neue Forschungseinrichtungen wie das 1995 gegründete Simon-Dubnow-Institut in Leipzig entstanden und zuvor verschlossene Archive wurden zugänglich. Durch diese neuen Voraussetzungen konnten bestehende Perspektiven auf Ereignisse und Erfahrungsschichten jüdischen Lebens der Region überprüft, revidiert und grundständig erweitert werden. Dabei kamen die Gewalterfahrungen und verheerenden Folgen des Holocausts zur Sprache und die gesamte Breite und Vielfalt jüdischer Räume und Lebenswelten vor der Vernichtung wurde ins historische Bewusstsein zurückgeholt. In jüngerer Zeit lässt das Interesse jedoch nach. Globale politische Entwicklungen, veränderte historische Deutungen und polarisierte Gesellschaften führen zu einer zunehmenden Distanzierung von jüdischer Geschichte und Erinnerungskultur sowie ihrer Erforschung. Diesen Entwicklungen sowie der jüdischen Geschichtsschreibung im postsozialistischen Europa widmet sich ein international besetztes Round-Table-Gespräch.
18:00
In Other People’s Houses. Poles and Jews in Lower Silesia after 1945
Book presentation with Anna Holzer-Kawałko & Tim Buchen
Introduction: Petra Gamke-Breitschopf & Julia Roos
In englischer Sprache
Registration requested until 2 November 2025 – register here
After 1945, Poland underwent a radical regime transformation, border realignment, and population resettlement. In this book presentation, Tim Buchen (Wrocław) will talk with Anna Holzer-Kawałko (Jerusalem) about the ambivalent history of Polish and Polish-Jewish settlers and their experiences of dealing with the loss and appropriation of material and cultural property. The chronology of how these settlers dealt with the legacy they found in their new homesteads provides a new perspective on the formation of postwar Polish society.
Anna Holzer-Kawałko’s book on this topic was published in Hebrew in the institute’s „hefez“ series in 2022 and will be released in German for the book launch.
The „hefez“ series is published in Hebrew and German and constitutes microstudies focusing on libraries, archives, collections, estates, as well as pictorial, architectural, and textual testimonies that embody larger cultural contexts.
Veranstalter: Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow e.V. in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig
Info: dubnow.de/veranstaltung/30-jahre-dubnow-institut-symposium-festveranstaltung-und-jahresvorlesung
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig
