Spielfilm, R: Joanna Kos-Krauze & Krzysztof Krauze, PL 2013, 131 min, OmdU
Der Film schildert in einer großartigen Erzählung das Leben der Roma-Dichterin Bronisława Wajs, von ihrer Mutter liebevoll „Papusza“ genannt. Bei Papuszas Geburt 1910 in Ostpolen prophezeien ihr die Roma-Frauen, dass „sie allen großen Stolz oder große Scham“ bringen wird. Als junges Mädchen lernt sie heimlich bei einer jüdischen Buchhändlerin lesen und schreiben und entdeckt die Welt der Poesie. Als sie nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Schriftsteller Jerzy Ficowski trifft, ermutigt sie dieser, ihre Gedichte aufzuschreiben. Ihre Werke erzählen von ihren Wünschen und Träumen, von der Liebe zur Natur und der Sehnsucht nach dem gemeinschaftlichen Reisen. Jahre später werden ihre Gedichte ins Polnische übersetzt und veröffentlicht. Papusza wird schlagartig berühmt. Doch für den Ruhm zahlt sie einen hohen Preis.
„Papusza“ basiert auf der wahren Lebensgeschichte der ersten Dichterin der polnischen Roma. Die Regisseur*innen drehten einen poetischen, in betörenden Schwarzweiß-Bildern gehaltenen Film, der zugleich ein episches Geschichtspanorama darstellt. Der Film verfolgt das harte Leben der fahrenden Roma ab 1910, ihre Verfolgung im deutsch besetzten Polen bis hin zur erzwungenen Sesshaftmachung durch die kommunistische Regierung in der Volksrepublik Polen. Denn die Biografie von Papusza ist eng verknüpft mit der Geschichte und Kultur der Roma in Polen im 20. Jahrhundert.
Veranstalter: Romano Sumnal e. V. in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig
Vor dem Film findet um 19:30 Uhr die Veranstaltung „Totenvogel. Lesung aus dem Roman von Edward Dębicki“ statt.
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Info: www.latchodives.de, kairosfilm.de
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig
Fotos © KAIROS Film