Karolina Kuszyk: In den Häusern der anderen 🗺
Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Die Autorin im Gespräch mit dem Historiker Dr. Andreas Kossert
„Poniemieckie“ nennt man in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude und Gegenstände, die von Millionen Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Pol*innen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Wer das Verhältnis von Pol*innen und Deutschen in der jüngeren Geschichte verstehen will, dem hilft dieses Buch: tiefgründig recherchiert, sensibel und klug.
Karolina Kuszyk (geb. 1977 in Legnica) lebt in Berlin und Niederschlesien und arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte u. a. an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Sie verfasste Beiträge für Zeit Online, Deutschlandfunk Kultur sowie den Radiosender Cosmo und übersetzte u. a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. „In den Häusern der anderen“ wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an.
Andreas Kossert (geb. 1970) studierte Geschichte, Slawistik und Politik. Der promovierte Historiker arbeitete am Deutschen Historischen Institut in Warschau und lebt seit 2010 als Historiker und Autor in Berlin. Auf seine historischen Darstellungen Masurens (2001) und Ostpreußens (2005) erhielt er begeisterte Reaktionen. Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller „Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ (2008) sowie „Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft“ (2014) und „Flucht – Eine Menschheitsgeschichte“ (2020). Für seine Arbeit wurden ihm der Georg Dehio-Buchpreis 2008, der NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 und der Preis für „Das politische Buch“ 2021 der Friedrich-Ebert-Stiftung verliehen.
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig in Kooperation mit dem Polnischen Buchinstitut
Info: www.leipziger-buchmesse.de, www.aufbau-verlage.de
Programmübersicht „Leipzig liest polnische Literatur“: hier
Eintritt: frei
Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig