6.12.2022 Programmarchiv MLU, Emil-Abderhalden-Str. 26-27, 06108 Halle (Saale)

Wajda und seine Erben: Geschichte im polnischen Film 🗺

HALLE (SAALE) / 16:15 / Vortrag von Rainer Mende (Filmreferent im Polnischen Institut)

Kein filmisches Lebenswerk ist so eng mit der polnischen Geschichte – insbesondere der des 20. Jahrhunderts – verwoben wie das von Andrzej Wajda (1926–2016). Bereits in seinen frühen Filmen wie „Kanał / Der Kanal“ (1956) oder „Popiół i diament / Asche und Diamant“ (1958) blickte er auf das Nachkriegspolen und schuf dabei Bilder, die unsere Vorstellung dieser Zeit bis heute prägen. Es überrascht also nicht, dass auch sein letzter Film „Powidoki / Afterimages“ (2016) nicht nur eine historische Person, sondern auch eine Epoche in Bild und Ton zum Leben erweckt. In Literaturverfilmungen, Biografien und fiktiven Stoffen rückte er neben den Protagonist*innen immer auch – in sehr unterschiedlichen Bildsprachen – die Zeit in den Fokus, in der sie leben.

Mit Wajdas Tod drängte sich die Frage auf, wer die große Lücke füllen wird, die er hinterlassen hat. Und vor allem: Wie wird sie gefüllt? Regisseur*innen unterschiedlicher Generationen zeigten in den vergangenen Jahren, wie vielfältig man Geschichte auf der Leinwand vermitteln kann – als episches Drama, versponnene Fantasy-Geschichte, Actionfilm, feministisches Musical oder sogar als romantische Komödie. Im Multimedia-Vortrag wird berichtet und vor allem an vielen Beispielen gezeigt, wie bunt und vielfältig Geschichtsunterricht im Spielfilm sein kann.

Zum Vorlesungszyklus:

Die Ringvorlesung „Was Sie schon immer über Polen wissen wollten (oder sollten)“ bietet eine wissenschaftlich fundierte, allgemein verständliche und abwechslungsreiche Einführung in die polnische Gesellschaft, Sprache, Geschichte und Kultur. Anhand ausgewählter Themen geben die Vortragenden Einblicke in das Polen von gestern und heute: Wie verändert sich die Wahrnehmung des frühneuzeitlichen Polen-Litauens durch migrantische Perspektiven? Und was bedeuten die aktuellen Migrationskrisen für die Gegenwart und die Zukunft Polens? Wie ging die polnische Nachkriegsgesellschaft mit dem deutschen Erbe im heutigen Westpolen um? Wodurch sind die polnisch-russischen Beziehungen in der Vergangenheit beeinträchtigt, und wie wird darüber heutzutage reflektiert?

Veranstalter: Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien Halle (Saale) in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig

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Programmflyer als ⇒ PDF (250 KB)
Info:
www.aleksander-brueckner-zentrum.org/aktuelles, www.polenstudien.de
Eintritt: frei
Ort:
Martin-Luther-Universität, Hörsaal III, Emil-Abderhalden-Str. 26-27, 06108 Halle (Saale)

 

Foto: Screenshot aus „Powstanie Warszawskie“ © Muzeum Powstania Warszawskiego

 


Programm des Polnischen Instituts:

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