26.01.2020 Programmarchiv Ort: Polnisches Institut, Markt 10, 04109 Leipzig

Mieczysław Weinberg: Die Passagierin 🗺

15:00 / Eintritt frei / Überleben und Erinnern

Opern-Mitschnitt, AUT 2010, 161 min, dt. UT (mit Pause), mit Michelle Breedt, Roberto Saccà, Elena Kelessidi, Artur Ruciński, Svetlana, Doneva, Angelica Voje, Elżbieta Wróblewska u.a.

Einführung: Tobias Niederschlag (Leiter Konzertbüro und künstlerische Planung im Gewandhaus Leipzig), Christoph Gedschold (Dirigent) und Bernd Karwen (Polnisches Institut)

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Zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zeigt das Polnische Institut Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“ in einer Aufzeichnung aus dem Bregenzer Festspielhaus aus dem Jahr 2010 unter der Regie von David Putney mit den Wiener Symphonikern unter Teodor Currentzis im polnischen Original mit deutschen Untertiteln. „Die Passagierin“ war die erste Oper, die Auschwitz thematisierte. Sie hat inzwischen weltweit immer wieder bei Inszenierungen beeindruckt.

Der polnisch-jüdische Komponist Mieczysław Weinberg überlebte den Holocaust in der Sowjetunion, aber seine gesamte Familie wurde von den deutschen Besatzern ermordet. 1968 vollendet, war das Werk „Die Passagierin“ des in Warschau geborenen und aufgewachsenen Komponisten erst 2006 in konzertanter Form in Moskau uraufgeführt worden. Die auf dem gleichnamigen Roman der polnischen Auschwitz-Überlebenden Zofia Posmysz (die 2019 in Braunschweig eine Inszenierung der Oper begleitete) basierende Oper war im Sommer 2010 in Bregenz zu sehen.

Zur Handlung:

„Die Passagierin“ spielt in den frühen Sechzigerjahren auf einem Ozeanliner, der in Richtung Brasilien unterwegs ist. An Bord befindet sich auch ein deutscher Diplomat, der in Begleitung seiner jungen Ehefrau Lisa nach Südamerika reist, um dort einen neuen Posten anzutreten. Zu ihrem großen Schrecken erkennt Lisa unter den anderen Passagieren eine Frau, die sie eigentlich für tot hält. Angesichts dieser schockierenden Begegnung offenbart sie ihrem Ehemann, dass sie einst SS-Aufseherin in Auschwitz war. Von nun an wechselt der Schauplatz der Oper zwischen dem Schiff und dem Konzentrationslager Auschwitz hin und her. Während Lisa versucht, die Erinnerung an ihre zwiespältige Beziehung zu der Lagergefangenen Martha zu bewältigen, kämpft ihr Mann mit der Enthüllung einer Vergangenheit, die ihm seine Frau in einem völlig neuen Licht zeigt.

„Die Passagierin“ gilt als Werk von außergewöhnlicher Originalität und gigantischen Ausmaßen. Schostakowitsch nannte Weinbergs Oper ein Meisterwerk und versuchte, all seinen Einfluss geltend zu machen, um sie auf die Bühne zu bringen: „Ich werde nicht müde, mich für diese Oper zu begeistern. Die Musik erschüttert mit ihrer Dramatik. Sie ist prägnant und bildhaft, es gibt in ihr keine einzige ‚leere‘, gleichgültige Note.“ Doch auch dieses flammende Plädoyer half nichts. Obwohl vier sowjetische Opernhäuser damals großes Interesse an einer Aufführung bekundeten, legten die kulturellen Autoritäten jedes Mal ihr Veto ein. (Babette Karner, Bregenzer Festspiele)

Christoph Gedschold übernahm im Mai 2016 die musikalische Leitung für „Die Passagierin“ bei den Wiener Festwochen mit der Oper Frankfurt. Er arbeitete bisher u.a. mit dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskapelle Dresden, den Hamburger Philharmonikern, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Museumsorchester Frankfurt, dem Nationalorchester Mannheim, der Staatsphilharmonie Nürnberg, dem Sinfonieorchester Basel sowie dem New Japan Philharmonic in Tokio zusammen. An der Semperoper Dresden leitete Gedschold „Die Passagierin“ als Kooperation mit der Oper Frankfurt.


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