Im Jahr 2013 etablierte das Polnische Institut Berlin – Filiale Leipzig zwei neue Vortragsreihen, die jeweils jährlich an wichtigen polnischen Nationalfeiertagen stattfinden. Am 3. Mai, dem polnischen Nationalfeiertag zur Erinnerung an die erste moderne geschriebene Verfassung in Europa vom 3. Mai 1791, erinnert die „Poniatowski-Vorlesung“ an den Fürsten Józef Poniatowski, der 1813 bei der Völkerschlacht in Leipzig ums Leben kam.
Der Zyklus wurde am 03.05.2013 mit dem Vortrag „Die erste europäische Verfassung vom 3. Mai 1791. Polnische Traditionen und europäische Bedeutung“ des Historikers Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg eröffnet. Am 05.05.2014 sprach Prof. Dr. hab. Piotr Madajczyk (Polnische Akademie der Wissenschaften) zum Thema „Der Erste Weltkrieg auf polnischem Boden und die Erinnerung nach 100 Jahren“. Bei der 3. Poniatowski-Vorlesung am 06.05.2015 erläuterte Krzysztof Ruchniewicz (Wrocław) das Thema „1945 – Der ‚bittere Sieg‘. Polen und die Befreiung“. Am 03.05.2016 wählte Robert Żurek (Wrocław) das Thema „Mein Weg zur Freiheit – wie Polen die DDR-Bürgerrechtler inspirierte“. Am 03.05.2017 lautete das Motto „Tadeusz Kościuszko – Freund der Freiheit“ – Instituts-Mitarbeiter Bernd Karwen stellte ihn vor, anschließend begeisterte das Aga Derlak Trio mit Jazz aus Polen. Thema des Vortrags von Wolfgang Templin am 03.05.2018 war „Der Kampf um Polen. Die abenteuerliche Gründung der Zweiten Polnischen Republik 1918“. Am 10.05.2019 sprach Dr. Hans-Christian Trepte über das Thema „50 Jahre Polnisches Institut in Leipzig“. Wegen des Corona-Lockdowns musste die Vorlesung im Jahr 2020 leider ausfallen. Der Zyklus wurde am 03.05.2021 online mit dem Vortrag „Die Verfassung vom 3. Mai 1791 aus der Sicht von Preußen, Sachsen und anderen Deutschen in Polen-Litauen“ von Prof. Dr. Igor Kąkolewski fortgesetzt. Die neunte Poniatowski-Vorlesung hielt Wolfgang Templin in Bautzen, wo er am 1. Mai 2022 sein Buch „Revolutionär und Staatsgründer. Józef Piłsudski – eine Biografie“ vorstellte. Zur zehnten Poniatowski-Vorlesung am 03.05.2023 sprach Prof. Dr. Andrii Portnov über „Die Geschichte der Ukraine als Verflechtungsgeschichte. Polnische und deutsche Aspekte“.