Dokumentarfilm, PL/FRA/UKR 2023, R: Maciek Hamela, 84 min, OmdU, Einführung: Rainer Mende (Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig)

Auch wenn sie nichts sagen, sprechen ihre Gesichter Bände. Zusammengepfercht sitzen sie auf den Bänken des Kleinbusses und blicken in eine ungewisse Zukunft. In ihren Augen sieht man Angst, Erschöpfung, Sorge, selten Erleichterung. Erst langsam versteht man: Das ist keine Urlaubsreise, sondern eine Evakuation. Die Passagier*innen lassen den Krieg im Osten der Ukraine hinter sich und mit ihm ihr Hab und Gut, Verwandte, Tiere, ihr bisheriges Leben. Eine lange und nicht ungefährliche Fahrt liegt noch vor ihnen.

Der Film beschränkt sich in seinen Mitteln auf das Nötigste. Meist beobachten wir die Flüchtenden wie der Fahrer – statisch, im Rückspiegel, den Blick eher zurück als nach vorn gerichtet. In den wenigen Szenen außerhalb des Autos entfaltet sich der dramatische Kontext des Geschehens – tränenreiche Abschiede, Minen auf der Straße, gesprengte Brücken und immer wieder Straßensperren. Und doch gibt es Hoffnung, denn jede Fahrt bringt wieder eine Handvoll Menschen in Sicherheit.

Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Ewige Reise. Farbe und Wort im Werk des ukrainischen Künstlers Andrzej Sharan“ (17.11.2024 – 16.03.2025). Vor dem Film findet um 17:00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt.

Veranstalter: Sorbisches Museum Bautzen & Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig

Info: www.sorbisches-museum.de
Ort: Sorbisches Museum, Ortenburg 3, 02625 Budyšin / Bautzen

Fotos © Affinity Cine / Pemplum

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