9.07.2020 Empfehlungsarchiv Schlesisches Museum, Galerie, Brüderstr. 9, 02826 Görlitz

Ehemals deutsch und unheimisch? 🗺

GÖRLITZ / 18:00 / Buchvorstellung und Diskussion in polnischer Sprache

Veranstaltung auf Facebook: www.facebook.com/events/263532075081218

Niederschlesien nach 1945 ist das große Thema zweier Publikationen, die Ende 2019 in Polen erschienen sind und seitdem den innerpolnischen Diskurs über den Umgang mit dem deutschen Kultur- und Architekturerbe befeuern und bereichern: „Poniemieckie“ (Ehemals deutsch) von Karolina Kuszyk und „Nieswojość“ (Unheimisch) von Agata Pankiewicz und Marcin Przybyłko. Der Diskurs fällt umso intensiver aus als er in der Form erst jetzt, in der Enkelgeneration der ersten polnischen Siedler nach dem großen, durch den Zweiten Weltkrieg verursachten Bevölkerungsaustausch 1945 überhaupt möglich ist.

Sobald die Bücher in deutscher Übersetzung erscheinen, gibt es eine Präsentation auch für deutschsprachiges Publikum.

Eine Veranstaltung zur Finissage der Fotoausstellung „Unheimisch | Nieswojość (bis 10.07.2020 in der Galerie Brüderstraße 9 in Görlitz), organisiert durch das Kulturreferat am Schlesischen Museum in Kooperation mit der Stadtbibliothek Zgorzelec, dem Lausitz-Museum in Zgorzelec und dem Literaturhaus Wrocław

 


 

Die Fotoausstellung über Niederschlesien nach 1945 thematisiert das Phänomen der Region Polens, in der es einen beinahe vollständigen Bevölkerungswechsel gab, und lässt erneut über die kulturellen Folgen dieses Prozesses nachdenken. Die neuere Geschichte hat ihre teilweise brutalen Spuren in der Architektur und Landschaft Niederschlesiens hinterlassen, die in der Ausstellung dokumentiert werden.

Die Fotografien von Agata Pankiewicz und Marcin Przybyłko wecken Gefühle des Unbehagens, der Verwunderung und auch des Mitleids mit der alten Bausubstanz. Es entsteht eine Ahnung, wie unheimisch sich die neuen Bewohner Niederschlesiens in der neuen Heimat gefühlt haben mussten, wo sie den Propagandaparolen von den „wiedergewonnenen Gebieten“ folgten, aber mit dem Vorgefundenen wenig anfangen konnten, wo sie den Boden als ihr Terrain, aber die Bauten nicht als Zuhause empfanden.

Der Ausstellung liegt eine gleichnamige polnische Publikation zugrunde, die im Dezember 2019 von der Kunstakademie Kraków (Akademia Sztuk Pięknych w Krakowie) und dem Verlag Warstwy am Literaturhaus Wrocław (Wrocławski Dom Literatury) gemeinsam herausgegeben wurde. Als Foto-Essay-Band verbindet sie die Bereiche Fotografie und Literatur. Die zwölf Autorinnen und Autoren von Fotos und Texten (u.a. Olga Tokarczuk, Ziemowit Szczerek und Ilona Witkowska) hatten sich eine vertiefte Reflexion über die kulturellen Folgen des Bevölkerungsaustausches nach 1945 in der geistigen und sichtbaren Landschaft Niederschlesiens zum Ziel gesetzt.

Die Ausstellung in der Galerie Brüderstraße wird in Kooperation mit dem Schlesisches Museum zu Görlitz Görlitz (Kulturreferat) organisiert.

Das Projekt „Nieswojość/Unheimisch“ wird von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert. Projektpartner: Schlesisches Museum zu Görlitz (Kulturreferat), Akademia Sztuk Pięknych im. Jana Matejki w Krakowie & Wydawnictwo Warstwy (Wrocławski Dom Literatury).

Veranstalter: Schlesisches Museum zu Görlitz

Info: www.schlesisches-museum.de/index.php?id=7467

Eintritt: frei

Ort: Schlesisches Museum, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz


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